Acht In-Ear-Ohrhörer für das iPhone im Test

Mac & i hat True-Wireless-Kopfhörer auf Komfort und Klangqualität getestet und sie mit Apples AirPods verglichen.

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Acht In-Ear-Ohrhörer für das iPhone im Test
Lesezeit: 24 Min.
Inhaltsverzeichnis

Ob beim Sport oder auf dem Weg ins Büro: Kopfhörerkabel stören oft, weil sie beim Laufen rascheln, zu kurz sind oder – an neueren iPhones ab dem 7 – nur mit Adapter funktionieren. Bei iPhone XS, XS Max und XR spart Apple selbst den bislang beigelegten Klinken-Adapter ein, das gilt auch für die nun neu verkauften Versionen von iPhone 8 und iPhone 7.

Vollständig drahtlose Ohrhörer ("True Wireless") verzichten dank Bluetooth nicht nur auf das Kabel zu iPhone oder iPad, sondern auch auf die Verbindung zwischen dem linken und dem rechten Hörer. Lästige Bügel, die ständig irgendwo hängen bleiben oder gegen das Brillengestell drücken, brauchen sie nicht, da sie nur ins Ohr gesetzt werden müssen. Durch ihre kompakte Bauform nehmen sie außerdem nicht viel Platz weg und passen in beinahe jede Tasche. Einige Modelle bieten sogar Zusatzfunktionen, etwa einen Herzfrequenzmesser oder die Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen.

Mehr Infos

kurz & knapp

  • Drahtlose In-Ear-Ohrhörer verzichten auf Kabelverbindungen und nutzen stattdessen Bluetooth.
  • In Transport-Boxen mit eingebauten Akkus lassen sich die Ohrhörer auch unterwegs komfortabel aufladen.
  • Der Sitz im Ohr unterscheidet sich bei den Modellen und kann die Klangqualität maßgeblich beeinflussen.
  • Einige Modelle haben Zusatzfunktionen, etwa Pulsmesser.
  • Wenn möglich, sollte man die In-Ears vor dem Kauf ausprobieren.

Zum Vergleich holten wir acht drahtlose In-Ears zwischen 40 und 350 Euro ins Testlabor: Apple ist mit den AirPods vertreten, von Bragi stammen The Dash Pro. B&O Play schickte uns die Beoplay E8. Aus dem Hause Erato kamen die Apollo 7. Auvisios IHS-600.bt verkauft Versandhändler Pearl. Sony schickte den WF-1000X ins Rennen, dazu kam von Zolo noch die Liberty.

Alle Bluetooth-Kopfhörer haben Akkus eingebaut, die sich aber nicht wechseln lassen. Außer kleinen Kontakten für die Stromversorgung besitzen die In-Ears selbst keinerlei Anschlüsse.

Zum Laden legt man sie in ihre Transportboxen, die eigene Akkus beherbergen. Deren Kapazität reicht für mehrere Aufladungen. In den Transportboxen befinden sich kleine Metallkontakte, über die die In-Ears geladen werden. Mit Ausnahme von Sonys WF-1000X halten in allen Hüllen Magnete die in-Ears an ihrem Platz.

Die Boxen selbst werden per USB mit Mac, Windows-PC oder Netzteil aufgeladen. Ein passendes Kabel auf USB-Typ-A liegt jedem getesteten Hörer bei. Alle Kandidaten setzen beim Anschluss in ihren Transporthüllen auf den Micro-USB-Port, nur Apple hat dem AirPod-Case stattdessen einen Lightning-Anschluss spendiert. So lassen sich iPhone und AirPods mit demselben Kabel auftanken.

Jedes Modell hat mindestens ein Mikrofon eingebaut, sodass man auch mit mit den Ohrhörern telefonieren oder Siri bedienen kann. Bragis The Dash Pro unterstützt als einziger zusätzlich Amazons Sprachassistentin Alexa.

Hat man die Hörer einmal mit iPhone oder iPad gekoppelt, genügt es meistens, sie aus der Transportbox zu nehmen. Fast alle Modelle aktivieren sich dabei und stellen eigenständig eine Verbindung zum iOS-Gerät her. Nur die In-Ears von Auvisio und Erato müssen extra eingeschaltet werden.

Jeden Ohrhörer haben wir in verschiedenen Umgebungen getestet und dabei nicht nur geprüft, wie sie sich anhören, sondern auch, wie sie währenddessen Außengeräusche isolierten. So trugen wir sie nicht nur im Büro, sondern auch in der Innenstadt im Straßenverkehr, in der Straßenbahn zu Hauptverkehrszeiten, beim Laufen sowie im Fitnessstudio.

Klang und Tragekomfort ermittelten wir subjektiv: Wir ließen mehrere Personen probehören und spielten sowohl Musik aus dem iTunes-Store mit hoher Qualität als auch Musikstreams, Podcasts und Hörbücher ab.
Schließlich ermittelten wir die Laufzeiten der Hörer, indem wir immer die gleiche Playlist mit verschiedenen Musikgenres und auf den In-Ears abspielten. Die Lautstärke der Ohrhörer hatten wir zuvor auf 80 Dezibel eingemessen, was in etwa Straßenlärm entspricht. Die Laufzeit der Dash Pro konnten wir allerdings nicht messen, da sie sich außerhalb des Ohres sofort abschalteten.

Der richtige Sitz von Ohrhörern beeinflusst ihren Klang maßgeblich. Der Gehörgang dient nämlich als Resonanzkörper: Je fester und tiefer die Ohrhörer im Gehörgang sitzen, desto besser können sich Bässe entfalten. Außerdem dringen dann weniger Umgebungsgeräusche ins Ohr. Um die Störgeräusche zu minimieren, nutzen die meisten Hersteller Aufsätze, die den Gehörgang abdichten.

Mit Ausnahme von den AirPods liegen allen True-Wireless-Kopfhörern wechselbare Ohrpassstücke bei, die jedoch unterschiedlich groß ausfallen und nicht in jedem Gehörgang gleich gut sitzen. Auch die Gehäusegröße unterscheidet sich bei den In-Ear-Hörern. Die Abmessungen finden Sie in der Tabelle am Schluss des Artikels.

Ohrpassstücke sorgen für sicheren Halt im Ohr und dichten den Gehörgang ab.

Das Elektronische Active Noice Cancelling (ANC), mit dem störende Umgebungsgeräusche algotrithmisch reduziert werden, bietet nur Sonys WF-1000X. Damit man nicht völlig taub durch die Gegend läuft, besitzen einige Modelle einen Transparenzmodus: Mithilfe eingebauter Mikrofone leiten sie Außengeräusche an den Hörer weiter.

Sofern Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie Ihren Wunschkandidaten vor dem Kauf mit Ihrer Lieblingsmusik probehören. Viele Händler betrachten Kopf- und Ohrhörer als Hygieneartikel und schließen einen Umtausch aus. Klären Sie am besten vor dem Kauf, ob Sie Ihr Wunschmodell testen und bei Nichtgefallen zurückgeben können, möglicherweise stellt Ihr Händler Testgeräte bereit.