USA: Autonomer Schulbus aus dem Verkehr gezogen

US-Behörden stoppen den Betrieb fahrerloser Schulbusse in Babcock Ranch, einer für autonome Fahrzeuge gebauten Stadt.

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Weißer Shuttlebus EZ10

Der autonome Shuttlebus EZ10 (im Bild Generation I bei einem Test in Lausanne 2014) wird von der französischen Firma Easymile gebaut. In Babcock Ranch war die 2. Generation des EZ10 im Einsatz.

(Bild: Rama CC BY-SA 2.0)

Lesezeit: 2 Min.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) hat den sofortigen Betriebsstopp für chauffeurlose Schulbusse des französischen Konzerns Transdev (vormals Veolia Transdev) angeordnet. Die Firma will der Anordnung Folge leisten. "Transdevs Einsatz der fahrerlosen Shuttles um Schulkinder zu befördern ist illegal und verstößt gegen die temporäre Importgenehmigung für die Fahrzeuge der Firma", stellt die NHTSA fest.

Vom vernetzten zum autonomen Auto

Die autonomen Fahrzeuge vom Typ EZ10 Generation II waren in Babcock Ranch in Florida unter anderem als Schulbusse eingesetzt worden. Babcock Ranch ist eine neu gebaute Stadt, die als Labor für neue Technik konzipiert ist und einst 50.000 Einwohner haben soll. Die Stadt wurde im März offiziell eröffnet.

Damals erteilte die NHTSA auch eine Genehmigung zur vorübergehenden Einfuhr der fahrerlosen Shuttle, das aber nur für Test- und Demonstrationszwecke. Denn die Shuttle entsprechen nicht den allgemeinen Sicherheitsvorschriften. Von Schulbus-Betrieb war dabei keine Rede. Schulbusse unterliegen in den USA besonders strengen Auflagen.

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In Babcock Ranch soll sich zeigen, wie echte, technikaffine Amerikaner im Alltag auf neue Technik reagieren und damit umgehen. Die Anlage besteht aus mehreren Siedlungen. Die Straßen sollen so angelegt sein, dass sie autonomen Kraftfahrzeugen ideale Bedingungen bieten. Elementarer Bestandteil des Businessmodells ist die intensive Sammlung von Daten.

Babcock Ranch soll seinen Strombedarf mit einer riesigen Solaranlage ausgleichen.

(Bild: Kitson & Partners)

Selbstredend ist das Immobilienprojekt von Anbeginn als "smarte Stadt" konzipiert, die alles und jeden überwacht und auswertet. Die Betreiberfirma Kitson & Partners erwartet neben den Einnahmen aus dem Immobilienverkauf auch Einnahmen aus dem Verkauf der geernteten Daten. Zum Konzept gehört auch eine große Solaranlage mit Akkubank. Damit soll über das Jahr gesehen mehr Strom erzeugt werden als die Siedlung verbraucht. (ds)