Doppel-Hoch

Vorstellung: Triumph Scrambler 1200 XC / XE

Zwei Scrampler mit unterschiedlicher Ausrichtung: einer für die Straße, einer fürs Gelände. Triumph will mit den beiden Scramblern 1200 XC und XE den Markt aufmischen. Dafür betreibt die Firma einen gehörigen Aufwand

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Triumph Scrambler 1200 XC / XE 16 Bilder
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  • iga
Inhaltsverzeichnis

Vor zwei Jahren präsentierte Triumph die 1200er-Bonneville-Modelle, die aussahen, als stammten sie aus den 1960er-Jahren, und die Thruxton als bildschönen Café Racer. Im vergangenen Jahr schob Triumph dann noch den spektakulären Bobber mit dem Single-Sitz hinterher. Doch ein Modell fehlte noch, um die Retro-Kollektion zu vervollständigen: eine Scrambler. Das hat Triumph nun nachgeholt mit der Scrambler 1200 XC und Scrambler 1200 XE.

Doppelpack

Es wird zwei Versionen geben: Die Scrambler 1200 XC als straßenoptimierte Version und die Scrambler 1200 XE als Geländegänger mit gewaltigen Federwegen. Im Gegensatz zu den Scramblern der Konkurrenz, die auf Straßenmodellen basieren und nur den Look angepasst haben, will Triumph echte Offroad-Tauglichkeit bieten.

Für die Präsentation hatte Triumph eine kleine Supercross-Strecke aufbauen lassen, wo sich Zwei-Mann-Teams aus acht Ländern, bestehend aus Motorradjournalisten, duellieren durften. Es war erstaunlich, was mit den Scramblern auf dem sandigen Parcours alles ging – und zwar mit der eher gemäßigten Serienbereifung Metzeler Tourance. Ganz so extrem werden die zukünftigen Besitzer der Scrambler es wohl nicht angehen lassen.

Gewisser Purismus

Die Idee hinter der Scrambler war es damals schon, alles wegzulassen, was nicht unbedingt zum Fahren gebraucht wurde und im Gelände kaputtgehen konnte. So zeugt auch die moderne Scrambler 1200 von einem gewissen Purismus, überflüssige Anbauteile sucht man vergeblich. Der Stahlrohrrahmen für die Scrambler wurde nicht von der Bonneville übernommen, sondern komplett neu entwickelt. Die Vorderradgabel und die Stereo-Stoßdämpfer – alles voll einstellbar – stammen vom schwedischen Spezialisten Öhlins und können mit eindrucksvollen Federwegen aufwarten: Die XC bringt es vorne und hinten auf 200 mm Federweg, die XE gar auf 250 mm. Soviel kann keine andere Scrambler vorweisen.

Reichlich Drehmoment

Der Reihenzweizylinder mit 1200 cm3 Hubraum leistet 90 PS bei 7400/min und bietet 110 Nm Drehmoment bei 3950/min. Damit ist er deutlich kräftiger als in der Bonneville, wo er es bei 80 PS und 105 Nm belässt. Andererseits bleibt er etwas unterhalb der Thruxton mit 97 PS und 112 Nm, bei der das maximale Drehmoment aber auch erst 1000/min später anliegt. Der Twin mit 270 Grad Hubzapfenversatz gilt als sehr durchzugsstark und laufruhig – ideal für den Geländebetrieb. Fast noch wichtiger abseits befestigter Straßen ist das Motorradgewicht. Dabei glänzt die Scrambler 1200 XC mit 205 Kilogramm Trockengewicht, die XE wiegt nur zwei Kilogramm mehr.