Schwer gelüftet

Vorstellung: BMW 8er Cabrio

Erstmals in der BMW-Geschichte gibt es ein 8er Cabrio, nachdem der erste Anlauf auf einen offenen Achter in den 90er Jahren im letzten Moment abgewürgt wurde. Weckt das neue Luxuscoupé heute Begehrlichkeiten? Ein erster Blick sagt mehr als tausend Worte.

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BMW 8er Cabrio 24 Bilder

(Bild: BMW)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Christian Lorenz
Inhaltsverzeichnis

BMW stellt seinem neuen Luxuscoupé der 8er-Reihe erwartungsgemäß ein Stoffdach-Cabriolet zur Seite. Die Markteinführung des offenen Luxusliners mit sportlichem Anstrich folgt im März 2019 pünktlich zur nächsten Cabriosaison. Auch im Cabriolet werden bei Markteinführung die beiden aus dem Coupé bekannten Motorvarianten 840d xDrive und M850i xDrive angeboten.

Erstes 8er Cabrio

Damit wird erstmals in der Firmengeschichte ein 8er-Cabriolet das BMW-Programm oben offen krönen. In den 90er-Jahren war das Projekt eines offenen 8ers der Baureihe E31 buchstäblich in der letzten Sekunde gestoppt worden. Die Werkzeuge für die Produktion waren sogar schon angeschafft. Nach dem enttäuschenden Verkauf der Coupés der ersten 8er-Reihe hatte der Vorstand Bedenken und kippte das Projekt. Da aber zur 6er-Reihe als direkter Vorgänger des aktuellen Achters traditionell ein großes Cabriolet gehört, ist es keine Überraschung, dass in der Entwicklung des neuen Topmodells ein Cabriolet direkt mit angelegt war.

Schwer durch Verzicht

Zwar behauptet die Pressemappe, die rigide Karosseriestruktur des Coupés habe kaum zusätzliche Versteifungen für das Cabrio nötig gemacht. Mit knapp zwei Tonnen ist das 8er Coupé auch nicht gerade leicht. Trotzdem schlägt der Verzicht auf ein festes Dach mit 125 kg Mehrgewicht zu Buche. Das kostet im Vergleich zum Festdachcoupé zwei (M850i) bzw. drei Zehntel (840d) beim Standardsprint und 0,2 Liter im WLTP. Der Verdeckkasten, in den sich das dreilagige Stoffdach bis zu einer Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h innerhalb 15 Sekunden zusammenfaltet kostet auch Platz im Kofferraum. Dieser schrumpft auf 350 Liter. Das sind 61 Liter weniger als beim Coupé.

Wärme von überall

Auch im Interieur finden sich ein paar cabriospezifische Details. Serienmäßig wird der offene Achter mit einem Windschott ausgeliefert, das über dem Fond arretiert wird. Bei Nichtgebrauch kann es auf die Hälfte seiner Größe zusammengefaltet und im Kofferraum verstaut werden. Nur für das Cabrio sind Nackenwärmer erhältlich. Solche in die Kopfstützen integrierten Luftausströmer gehören mittlerweile bei Cabrios mit Premiumanspruch zum guten Ton. Auf Wunsch kann man sich dann noch ein Wärmekomfortpaket mit beheizten Armauflagen in Türen und Mittelkonsole sowie beheiztem Lenkrad gönnen. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass das serienmäßige Lederinterieur in dunklen Farben sonnenabweisend beschichtet ist, um im Sommer nicht zu stark aufzuheizen. Sun Reflective Technology nennt das BMW.

Alles andere ist mit dem 8er-Coupé identisch. Das heißt auch das Cabrio hat serienmäßig ein hervorragendes adaptives Fahrwerk mit serienmäßiger Allradlenkung sowie den nochmals "intelligenter gesteuerten" Allradantrieb xDrive. Wir konnten uns schon in einem M850i Coupé (Test) von dessen beeindruckenden Qualitäten überzeugen.

Displays statt Zeiger

Das Cockpit ersetzt auch hier wie beim Coupé das Kombiinstrument durch den neuen 12,3-Zoll-Bildschirm. Das serienmäßige Head-up-Display ist nochmals schärfer als bisher und blendet in den Sportfahrprogrammen auch Drehzahl und eine Schaltpunktanzeige ein.

Ebenso wie beim Coupé ist auch für das Cabriolet alles an Assistenzsystemen erhältlich, was BMW derzeit zu bieten hat. Ein Parkassistent, der selbständig ein- und ausparkt und auf Wunsch rückwärts die letzten 50 Meter zurückfährt, die vor dem Einlegen der Stufe „P“ vorwärts gefahren wurden ist sogar serienmäßig.

Auf Wunsch hält auch das Cabriolet selbständig die Spur, lässt sich mit dem Smartphone öffnen oder mit einem Spitznamen launig anreden. [Update] Die Preise hatte BMW zunächst verschwiegen, aber mit der offiziellen Veröffentlichung am 2. November 2018 nachgeschoben. Der 840d xDrive startet bei 108.000 Euro, das vorläufige Topmodell M850i xDrive kostet mindestens 133.700 Euro. Das entspricht einem Aufschlag von 8000 Euro gegenüber dem Coupé. [/Update] (mfz)