Leistungssport

Vorstellung: Ducati Panigale V4 R

Im Grunde würde es reichen, hier einfach nur Leistung und Gewicht anzugeben, um Sportfans in Ehrfurcht versinken zu lassen: Die Ducati Panigale V4 R hat 221 PS und wiegt trocken nur 172 Kilogramm. Das ergibt ein Leistungsgewicht von 1,28 PS pro Kkg. Und wenn man mag, geht es sogar noch ärger

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  • iga
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Ducati kann dank der Panigale V4 R gelassen der nächsten Superbike-WM entgegensehen. Die Käufer der Serienmaschine können sich gewiss sein, dass sie eines der exklusivsten Motorräder der Welt bewegen.

Im Grunde würde es reichen, hier einfach nur Leistung und Gewicht anzugeben, um Sportfans in Ehrfurcht versinken zu lassen: Die Ducati Panigale V4 R hat 221 PS und wiegt trocken nur 172 Kilogramm. Das ergibt ein Leistungsgewicht von 1,28 PS pro kg. Selbst mit allen Betriebsflüssigkeiten kommt sie auf nur 193 kg. Mit Racing-Kit steigert Ducati die Leistung auf 234 PS und senkt das Trockengewicht auf 165,5 Kilogramm – macht 1,41 PS pro kg. Das sind Werte mit denen man vor nicht allzu langer Zeit MotoGP-Rennen hätte gewinnen können. Wohlgemerkt: Die Panigale V4R ist frei verkäuflich für 39.900 Euro.

MotoGP-Technik

Nachdem Ducati letztes Jahr seinen ersten serienmäßigen V4-Motor (vom Sondermodell Desmosedici RR abgesehen) in der Panigale V4 mit 1103 cm3 präsentiert hat, war klar, dass eine noch schärfere Version mit einem Liter Hubraum folgen würde, denn Vierzylinder dürfen in der Superbike-WM laut Reglement höchsten 1000 cm3 groß sein. Das klare Entwicklungsziel der Panigale V4 R lautete: Gewinn der Superbike-WM. Diesen prestigeträchtigen Titel holte Ducati bereits 14 Mal, doch der letzte liegt schon lange zurück, es war 2011 mit Carlos Checa im Sattel.

Gegen die Übermacht der Vierzylinder kam die zweizylindrige Ducati 1199 Panigale R einfach nicht mehr an, auch wenn Chaz Davis in den letzten Saisons immer tapfer kämpfte und auch einige Laufsiege einfuhr. Ergo musste Ducati seinen geheiligten V2-Motor aufgeben und auf einen V4 umschwenken. Zum Glück hatte die Marke aus Bologna reichlich Erfahrung mit dem Konzept in der MotoGP gesammelt und in den neuen Serienmotor einfließen lassen. So dreht die Kurbelwelle rückwärts und der Motor mit 70 Grad Hubzapfenversatz erzeugt eine Twin-Pulse-Zündfolge (bekannt als „Big Bang“), was eine bessere Dosierbarkeit bringt, wichtig beim Beschleunigen am Kurvenausgang.

Drehzahlbegrenzer bei 16.500/min

Ducati reduzierte den Hub des „Desmosedici Stradale R“ genannte Motors auf 48,4 mm, behielt aber die Bohrung von 81 mm bei. Das Ergebnis sind 998 cm3, außerdem baut Ducati größere und variable Drosselklappenkörper ein. Seine Höchstleistung erreicht der Desmosedici Stradale R bei 15.250/min (V4 mit 1103 cm3: 214 PS bei 13.000/min), der Drehzahlbegrenzer erlaubt 16.000/min, im sechsten Gang sogar 16.500/min. Das maximale Drehmoment von 112 Nm liegt jedoch um 12 Nm unter dem des 1199ers und auch erst bei 11.500/min an, statt bei 10.000/min.