Nebenwirkung

Elektroauto-Studie: Seat el-born

Seat stellt auf dem Genfer Autosalon die vermutlich ziemlich seriennahe Studie seines ersten E-Autos vor. Der el-Born glänzt mit üppigen Werten und soll ab dem kommenden Jahr gebaut werden - an einem traditionsreichen Standort

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Seat el-born 10 Bilder

(Bild: Seat)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz

Volkswagen hat in den vergangenen Jahren so reichlich in das Thema Elektromobilität investiert, dass gar keine andere Möglichkeit mehr bleibt, als das Ergebnis auf fast alle Konzernmarken zu verteilen. Einer dieser Sprösslinge kommt von Seat und wird, noch als Prototyp, auf dem Genfer Autosalon (7. bis 17. März 2019) erstmals gezeigt. Ein paar Informationen gibt es schon vorab.

Der el-Born wird das erste Elektroauto von Seat. Es baut, wie der VW ID., auf dem neuen Modulare Elektrifizierungsbaukasten (MEB) von Volkswagen auf. Dieser wird nochmals flexibler als der bisher verwendete Modulare Querbaukasten (MQB) sein. Im el-born leistet der E-Motor 150 kW, der Standardsprint soll in nur 7,5 Sekunden erledigt sein.

100 kW Ladeleistung

Die Batterie hat eine Kapazität von 62 kWh, so wie es Nissan im Leaf seit kurzem auch anbietet. Im WLTP soll damit eine Reichweite von 420 km möglich sein. Mit der Wärmepumpe lässt sich der Verbrauch der Elektroheizung senken, wodurch die Reichweite unter ungünstigen Bedingungen um maximal 60 Kilometer gesteigert werden kann, heißt es. Allgemein ist die Reichweitenermittlung von E-Autos mit dem neuen Zyklus WLTP nicht unbedingt einfacher geworden, wobei die Verantwortlichen hier auf das Chaos, dass in dieser Hinsicht bei Plug-in-Hybriden angerichtet wurde, verzichtet haben. Der el-born ist auf eine maximale Ladeleistung von 100 kW ausgelegt. Eine leere Batterie soll innerhalb von 47 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen sein.

Da der Antriebsstrang in einem E-Auto sehr viel kleiner ist als in einem mit Verbrennungsmotor, kann die Verkehrsfläche besser genutzt werden. Im el-Born sind die A-Säulen sehr viel weiter vorn gerückt als beispielsweise in einem Seat Leon. Den Designer kommt dabei die Vorliebe von vielen Menschen, hoch zu sitzen, entgegen. So können die Batterien unten in der Mitte eingebaut werden.

Traditionsreicher Produktionsstandort

Einen ziemlich konkreten Blick in die Zukunft dürfte die Studie im Innenraum bieten. Mit einiger Sicherheit werden sich Elemente des Armaturenbrettes in künftigen Serienmodellen wiederfinden. Der el-born wird in ganz ähnlicher Form ab dem kommenden Jahr gebaut – übrigens an einem traditionsreichen Standort: In Zwickau wurden bis 1990 Trabant mit Zweitaktmotor gefertigt. (mfz)