Vernetzte Autos: 5G für die Zukunft des Straßenverkehrs

Beim autonomen Fahren fallen gigantische Mengen an Sensordaten an, die Autos in Sekundenbruchteilen austauschen müssen. 5G hilft, reicht allein aber nicht aus.

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5G im Straßenverkehr. The Internet of Moving Things

(Bild: Dean Burton / Shutterstock.com)

Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Clemens Gleich
Inhaltsverzeichnis

"Ohne 5G kein autonomes Fahren" steht in vielen Artikeln zum Thema. Das hilft uns in dieser Vereinfachung nicht weiter, doch der Grundgedanke stimmt: Wenn voll- oder teilautomatisierte fahrende Fahrzeuge in überschaubarer Zeit wirklich deutlich sicherer fahren sollen als Menschen, dann brauchen sie mehr Daten als der menschliche Fahrer in besserer Qualität. Da hören Ingenieure nicht bei den nötigen hochdetaillierten Karten auf. Denken Sie nur einmal daran, wie viel sicherer auch ein Mensch fahren würde, der mit den Augen des Vorherfahrenden sehen könnte, der genau wüsste, was gleich wie schnell hinter diesem Haus hervorschießt und bei jedem Spurwechsel telepathisch von ihn umringenden Verkehrsteilnehmern erführe: "Ja, wir haben dich gesehen, dein Vorhaben passt."

Schwerpunkt: 5G - Das Netz der Zukunft

Die dazu nötige Vernetzungstechnik fassen Ingenieure unter dem Akronym V2X zusammen: "Vehicle to Everything". Der Begriff begann sein Leben als "Vehicle to Vehicle" (V2V), lebte aber bald in einer Familie von Akronymen, die immer noch für Aspekte auftauchen wie für V2I: "Vehicle to Infrastructure", also Kommunikation mit Schranken, Ampeln, Geschwindigkeitsregelanlagen, Verkehrsleitsystemen generell.

Die ebenso naheliegende wie verlockende Idee der Verkehrssicherheit durch Vernetzung begleitet selbst mich bereits seit über zehn Jahren durchs Berichterstatterleben. Entwickler bei Chip-Herstellern und Autofirmen begleitet sie noch einmal deutlich länger. Doch bis heute sehen wir von alldem auf der Straße wenig, und das liegt nicht daran, dass mit neuer Funktechnik ("5G") ein zwingend wichtiges Puzzlestückchen gefehlt hätte, obwohl 5G-Funktechnik klare Verbesserungen bringt. Es liegt wie so oft an Politik, Henne und Ei.