Scheuer: VW-Ansatz zu E-Mobilität „komplett falsch“

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat Äußerungen von Volkswagen-Chef Herbert Diess widersprochen. Der CSU-Politiker sagte am Montag auf einer Mobilitäts-Konferenz in Berlin, er halte die Aussagen von Diess für „komplett falsch“

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Herbert Diess

Volkswagen Konzern will einen Systemwechsel und will in den nächsten zehn Jahren fast 70 neue E-Modelle auf den Markt bringen. Als Ziel nannte der Konzern 22 Millionen E-Autos in zehn Jahren. Das Bild zeit Volkswagen-Chef Herbert Diess.

(Bild: VW)

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Von
  • dpa

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich gegen eine einseitige Förderung der Elektromobilität ausgesprochen und damit Äußerungen von Volkswagen-Chef Herbert Diess widersprochen. Der CSU-Politiker sagte am Montag auf einer Mobilitäts-Konferenz in Berlin, er halte die Aussagen von Diess für „komplett falsch“. Der Volkswagen-Chef hatte gefordert, voll auf Elektromobilität zu setzen.

Scheuer sagte, richtig sei ein technologieoffener Ansatz. „Wir müssen breit bleiben.“ Man könne noch nicht sagen, welches in zehn Jahren das beste Antriebskonzept sei. Es müsse auch die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gefördert werden, sagte er.

Volkswagen-Chef Diess hatte gesagt, in Politik und Verbänden dürfe nicht länger so getan werden, als gebe es gleichwertige Alternativen zum E-Antrieb. Der Batterieantrieb sei auf absehbare Zeit die beste und effizienteste Möglichkeit für weniger Kohlendioxid (CO2) im Straßenverkehr.

Scheuer wehrte sich zugleich gegen Kritik, zu wenig für mehr Klimaschutz im Verkehr zu tun. Er sei aber gegen Verbote und Einschränkungen. „Wir wollen Mobilität bequem, bezahlbar, umwelt- und klimafreundlich machen.“

Bereits Ende März hatte die Union vor einer einseitigen staatlichen Förderung von Elektroautos gewarnt. Unions-Fraktionsvize Ulrich Lange (CSU) sagte: „Es ist aber zu kurz gegriffen, andere erfolgversprechende Antriebe auch bei der staatlichen Förderung zu vernachlässigen: regenerative Kraftstoffe und Wasserstoff werden ihren Anteil am Energiemix im Verkehr haben.“ (fpi)