Diskreter shutteln

Unterwegs im Mercedes Concept EQV

Mercedes legt seine beliebte Großraumlimousine V-Klasse im kommenden Jahr als Elektroversion auf. Wir sind mit dem elektrischen EQV, der als seriennahe Studie Anfang März erstmals auf dem Genfer Automobilsalon gezeigt wurde, schon einmal eine Tour gefahren

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Mercedes Concept EQ V 10 Bilder
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  • mit Material von pressinform/Grundhoff
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Mercedes legt seine Großraumlimousine V-Klasse im kommenden Jahr als Elektroversion auf. Wir sind mit dem elektrischen EQV, der als seriennahe Studie Anfang März erstmals auf dem Genfer Automobilsalon gezeigt wurde, schon einmal eine Tour gefahren.

Ab kommendem Frühjahr soll die V-Klasse mit mehr Komfort, neuen Fahrerassistenzsystemen und – als EQV – auch batteriegetrieben angeboten werden. Damit kommt der Van noch vor den kompakten E-Autos Mercedes EQA und EQB sowie dem mit Verzögerung im Sommer erscheinenden EQC heraus.

Daimler macht damit einen größeren Schnitt als geplant, ursprünglich sollte die V-Klasse nicht nur mit Diesel- und Ottomotoren (außerhalb Europas), sondern auch als Plug-in-Hybrid auf den Markt kommen. Doch der mittlerweile ausgeschiedene Nutzfahrzeug-Chef Volker Mornhinweg strich wegen zu erwartender Kundenüberschneidungen den Plug-In-Hybriden und setzte als Alternative zu den Verbrennern allein auf eine Elektrovariante. Nach den beiden Modellen eVito und eSprinter wird der EQV bei Mercedes die batterie-elektrische Brücke zwischen Nutz- und Personenfahrzeug auf eindeutig nobler Ebene bilden. Beim Daimler heißt das „Premium-Großraumlimousine“.

Gründe für und gegen eine Allradversion

Im Gegensatz zur konventionellen V-Klasse, wie wahlweise über Hinterrad- oder Allradantrieb verfügt, wird die Elektrovariante aufgrund ihrer eigenen technischen Basis nur als Fronttriebler angeboten. Angesichts eines Allradanteils von mittlerweile rund 40 Prozent und der relativ einfachen Möglichkeit, die bereits vorhandene Hinterachse (ohne Kardanwelle!) zu elektrifizieren, könnte man auf eine später erscheinende elektrische Allradvariante spekulieren. Dagegen spricht allerdings klar das bereits jetzt schon grenzwertige Fahrzeuggewicht. Daimler kommentiert solche Überlegungen natürlich nicht – ebensowenig übrigens wie die Überlegung, das Bediensystem MBUX könnte nach seiner Einführung im EQ V endlich auch auf die restlichen V-Klasse-Modelle ausgerollt werden. Zeit wär‘s.

In erster Linie sei der EQV als Alltagsmobil für Shuttledienste gedacht, sagt Daimler. Für alle, die auf die Kombination aus großem Volumen und und guten Fahrleistungen nicht verzichten wollen, bietet Mercedes in der V-Klasse mit der Anfang des Jahres vorgestellten Modellpflege den V 300d mit 239 PS. Er soll jene Kunden zufriedenstellen, welche die ehemaligen V6-Motorisierungen vermissten und lange Strecken mit hohen Tempi und akzeptablem Verbrauch zurücklegen wollen.

Knapp drei Tonnen werden ansatzlos dynamisch

Der EQ V ist mit seinen angegebenen 400 km Reichweite und maximalen 160 km/h zwar kein Langstreckenspezialist, bietet mit 150 kW und einem maximalen Drehmoment von 500 Nm dafür aber ansatzlos dynamischen Vortrieb. Anders als man es von den aktuell verfügbaren Dieselmotoren mit zwei Litern Hubraum kennt, schiebt der Elektromotor den knapp drei Tonnen schweren Van aus dem Stand so lautlos wie kraftvoll an.