Hochlauf

Verkaufsbeginn für elektrischen Mercedes EQC

Wie die Daimler AG meldet, kann das Batterie-SUV Mercedes EQC 400 4Matic ab sofort bestellt werden. Ein offizielles Verkaufsdatum wird aber noch nicht genannt. Den Preis in der Basisversion gibt der Hersteller mit 71.281 Euro an

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Mercedes EQC 8 Bilder

(Bild: Daimler)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Florian Pillau

Wie die Daimler AG meldet, kann der Mercedes EQC ab sofort bestellt werden. Ein offizielles Verkaufsdatum für das Batterie-SUV wird aber noch nicht genannt. Den Preis in der Basisversion gibt der Hersteller mit 71.281 Euro an. Durch einen Netto-Basispreis von unter 60.000 Euro wurde er für die die Förderung durch den deutschen Umweltbonus heruntergehungert, da legt Daimler natürlich Wert auf die Feststellung, dass das unabhängig von der individuellen Ausstattung gelte.

Zunächst wird der EQC 400 4Matic allerdings wohl als 84.930 Euro teure Sonderausgabe „EQC Edition 1886“ verkauft. Daimler schreibt, es sei die Version, in welcher der EQC erstmals auf der New York International Autoshow 2019 zu sehen war, also mit Sonderausstattungen und „kundenorientierten Services rund um die Elektromobilität“.

Die für gewöhnlich gut informierten Blogger von MB Passion rechnen mit einer Verteilung der ersten Autos ab Ende Juni. Die Markteinführung der anderen Varianten soll im Oktober 2019 beginnen. Als Grund, die Limited Edition zum Verkaufsstart vorzuziehen, wird über einen langsamen Hochlauf der Batterieproduktion spekuliert. Von Daimler gibt es dazu aber keine Stellungnahme.

Die offensichtliche Eile könnte damit zu tun haben, dass vergleichbare Modelle des Wettbewerbs bereits am Markt oder kurz davor sind. Audi e-tron (Fahrbericht), Jaguar I-Pace (Test) und Tesla Model X (Test) stellen das engere Umfeld bei den Batterie-SUV.

Automatisierte Fahrfunktionen

Als kostenpflichtig zubuchbare Optionen nennt Daimler den „Wartungsservice“, einen „Hol- und Bringdienst“, eine „Fahrzeuggarantie-Verlängerung“ und das „Verschleißteilepaket“. Weitere Ausstattungen sind das Fahrassistenz-Paket für 2297 Euro, das bereits einige automatisierte Fahrfunktionen bieten soll, das AMG Line Exterieur für 1607 Euro sowie das AMG Line Interieur für 1083 Euro. Alle Details weist die Preisliste aus.

Die Gesamtleistung des EQC beträgt 300 kW, je ein Asynchron-Elektromotor an Vorder- und Hinterachse bieten zusammen ein Drehmoment von maximal 760 Nm. Damit soll der EQC aus dem Stand in 5,1 Sekunden auf 100 km/h kommen. Abgeregelt läuft der Wagen 180 km/h.

Torque Vectoring mit dem E-Allrad

Wie alle Allradantriebe im Haus läuft auch der des EQC unter der Bezeichnung 4MATIC. Es ist im Gegensatz zu den Allradantrieben der fossil angetriebenen Mercedes-Modelle allerdings ein TTR-4WD. TTR steht für „through the road“, was heißt, dass keine mechanische Kraftübertragung zwischen den Achsen besteht. Durch eine stufenlos gesteuerte Kraftzumessung an die einzelnen Motoren kann er – mechanisch sehr unkompliziert – die Fahrstabilität verbessern helfen.

Die Lithium-Ionen-Batterie fasst 80 kWh und bringt im veralteten Messverfahren NEFZ eine Reichweite zwischen 445 und 471 km. Die Ladedauern betragen laut Hersteller von 10 bis 100 Prozent elf Stunden an der Wallbox oder öffentlichen Ladestation mit Wechselstrom. Möglich wäre auch ein Laden an der an der Haushaltssteckdose mit maximal 2,3 kW in fast 41 Stunden (ebenfalls von 10 auf 100 Prozent). Von zehn auf 80 Prozent soll es in 40 Minuten am DC-Schnelllader gehen, sofern dieser 400 Volt und minimal 300 A bietet.

Hohe Anhängelast

Nach EG-Norm betragen Leergewicht, zulässiges Gesamtgewicht und Zuladung 2495, 2940 und 445 kg. Der EQC darf also noch mit dem aktuellen Pkw-Führerschein bewegt werden. Seine Zuladung ist gemessen am Gewicht erschütternd niedrig. Angesichts der 625 kg für die Batterie kann man sie allerdings schon wieder als beachtlich einstufen. Relativ hoch ist dagegen die zulässige Anhängelast von 1800 kg. Der Kofferrauminhalt wird mit 500 Litern angegeben.

Außer im Werk Bremen, wo die Produktion beginnen soll, wird auch das deutsch-chinesische Produktions-Joint Venture Beijing Benz Automotive Co. Ltd. (BBAC) noch in diesem Jahr die Fertigung des EQC für den chinesischen Markt aufnehmen. Später sollen die Werke Rastatt, Sindelfingen, Tuscaloosa (USA) sowie Hambach (Frankreich) folgen. Die Batterien für die EQC Produktion in Bremen werden von der Daimler-Tochter Accumotive am Standort Kamenz bei Dresden gebaut. (fpi)