E-Mobilität: VW plant 36.000 Ladepunkte in Europa bis 2025

Volkswagen will die Reichweitenangst bei E-Autos bekämpfen, deutlich mehr Stromzapfsäulen errichten und dafür 250 Millionen Euro investieren.

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Elektroauto, E-Auto, Laden

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"Die Ladeinfrastruktur wird immer mehr zum entscheidenden Faktor für den schnellen Durchbruch der E-Mobilität in Deutschland", weiß Thomas Ulbrich, Vorstand für Elektromobilität bei Volkswagen. "Das Aufladen eines E-Autos muss genauso einfach und selbstverständlich werden wie das Laden eines Smartphones." Dafür nötig seien angesichts der vorherrschenden Lade- oder Reichweitenangst "deutlich mehr Ladesäulen im öffentlichen Raum" sowie einfache Regeln für die Installation privater Stromzapfstellen. Der Autobauer will nun mit gutem Beispiel vorangehen und europaweit bis 2025 insgesamt 36.000 Ladepunkte aufbauen.

11.000 davon sollen laut einem am Donnerstag vorgestellten Plan an VW-Standorten sowie rund 3000 Händlern in allen größeren Städten installiert werden und frei zugänglich sein. Die ersten 28 Schnellladesäulen abseits der Autobahn werden demnach schon Ende Juni in Wolfsburg in Betrieb gehen. Für Ladevorgänge zu Hause oder am Arbeitsplatz soll die Konzerntochter Elli (Electric Life) von 2020 an Ladelösungen anbieten. Gemeinsam mit Industriepartnern will VW zudem unter der Dachmarke Ionity bis 2020 in ganz Europa 400 Schnellladestationen mit bis zu 2400 Ladepunkten an Fernstraßen und Autobahnen errichten.

Schwerpunkt: Elektroautos und Elektromobilität

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Die deutsche Autoindustrie geht nun ernsthaft die Elektrifizierung von Fahrzeugen an. Dabei hat sie den großen Konkurrenten Tesla im Visier. Wie weit ist das US-Unternehmen? Welche Hürde gibt es (noch)? Und: Welche Umweltbilanz haben E-Autos? Unser Schwerpunkt gibt einen kleinen Einblick:

Insgesamt will der Konzern so rund 250 Millionen Euro in den Ausbau der Ladeinfrastruktur stecken. Zugleich fordert er ein stärkeres Engagement der Politik. Die notwendigen Rahmenbedingungen für einen schnellen Ausbau der Infrastruktur müssten zügig geschaffen werden, etwa durch Anpassungen im Miet- und Baurecht oder erweiterte Fördermaßnahmen für Ladeinfrastruktur im öffentlichen und bewirtschafteten Parkraum.

Die große Koalition will eigentlich bis 2020 "mindestens 100.000 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge zusätzlich verfügbar machen". Davon ist sie aber noch weit entfernt, da etwa Fördermittel nicht richtig abfließen. Derzeit gibt es hierzulande rund 17.000 entsprechende Möglichkeiten zum Stromtanken. VW-Lobbyist Stefan Schmerbeck plädiert laut FAZ dafür, das Laden "zu einem Grundrecht" zu machen und die Bundesregierung so zum Jagen zu tragen. Noch vor der Sommerpause müssten die Weichen gestellt werden, um der E-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen. (vbr)