Autonomes Fahren: Volkswagen beendet Kooperation

Autonomes Fahren gilt als ein Zukunftsthema der Autoindustrie. Global Player schmieden Allianzen wegen der hohen Entwicklungskosten. Volkswagen steht vor einem Partnerwechsel: Das Start-up Aurora bekam den Laufpass, als neuer Wunschkandidat gilt Ford

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Autonomes Fahren

(Bild: Auroratech)

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Von
  • dpa

Volkswagen schwenkt bei der Entwicklung autonom fahrender Autos um: Der Konzern hat die Zusammenarbeit mit Aurora beendet und strebt laut Medienberichten eine Kooperation mit Ford an. „Die Aktivitäten im Rahmen unserer Partnerschaft sind abgeschlossen“, erklärte ein Volkswagen-Sprecher am Dienstag (11. Juni 2019) zum Auslaufen der Projekte mit Aurora. Details nannte er nicht.

Aurora kooperierte schon bislang nicht nur mit Volkswagen. Auch die chinesische Automarke Byton nutzt die Expertise des Startups auf dem Gebiet des autonomen Fahrens

(Bild: Auroratech)

Das 2016 gegründete Start-up Aurora aus dem Silicon Valley entwickelt Software für autonom fahrende Autos. Erst im Februar 2019 hatte es sich bei Investoren 530 Millionen Dollar besorgt. Mit dem Geld soll die Entwicklung der Technologie beschleunigt werden. Am Montag gab Aurora eine Partnerschaft zur Entwicklung selbstfahrender Nutzfahrzeuge mit dem Volkswagen-Konkurrenten Fiat Chrysler Automotive (FCA) bekannt.

Volkswagen sei nun auf die gemeinsame Entwicklung selbstfahrender Autos mit Ford fokussiert, schrieben die Financial Times und der Finanzdienst Bloomberg. Schon vor einiger Zeit wurde berichtet, Volkswagen wolle sich an der Ford-Marke Argo AI beteiligen. Dabei sei eine Argo-Bewertung von rund vier Milliarden Dollar besprochen worden, hieß es bei Bloomberg. Volkswagen und Ford hatten sich bereits auf die gemeinsame Entwicklung unter anderem von Vans verständigt.

Aurora wurde unter anderen vom ehemaligen Chefentwickler Chris Urmson, der sich bei Google um dieses Thema gekümmert hatte, sowie von Sterling Anderson, der bei Tesla für das Autopilot-System zuständig war, gegründet. Unter den Geldgebern sind der bekannte Risikokapitalgeber Sequoia und auch Amazon.

Autonomes Fahren gilt als Schlüsseltechnologie für die Zukunft – vor allem weil damit lukrative Robotaxi-Dienste betrieben werden könnten. Als besonders weit bei der Entwicklung von Roboterwagen-Technik gilt die Google-Firma Waymo, die erste Erfahrungen mit einer Robotaxi-Flotte in Arizona sammelt. General Motors plant einen eigenen Dienst mit Technologie des übernommenen Start-ups Cruise. Der Fahrdienst-Vermittler Uber entwickelt ebenfalls eine Technik zum autonomen Fahren. Auch Apple arbeitet an entsprechender Software. (chlo)