Hochofen

Vorstellung: Audi RS Q3/RS Q3 Sportback

Mit einem kräftigen Fünfzylinder bedient Audi Kunden, die in einem kompakten SUV rasen wollen - und das gleich in zweifacher Ausführung. Mit 400 PS sind RS Q3 und RS Q3 Sportback vorerst ohne Konkurrenz

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Audi RS Q3 17 Bilder

(Bild: Audi)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz

Als BMW 1973 am Vorabend der Ölkrise den grandiosen 2002 Turbo mit spiegelverkehrtem Schriftzug auf der Front vorstellte, folgte eine Debatte im Bundestag, ob denn ein solch aggressives Auto in die Zeit passe. Dem neuen SUV Duo Q3 RS und Q3 RS Sportback von Audi droht das, trotz emotionaler Wutrede von Greta Thunberg, kaum. Der Absatzmarkt ist global betrachtet da, und so bedient Audi ihn eben.

Fünfzylinder

Die Diskussion rund um üppig motorisierte „Stadtgeländewagen“ dürften solche Modelle weiter beleben. Die Antriebsseite ist überreichlich befüllt. Ein 2,5-Liter-Fünfzylinder mit vier Ventilen pro Zylinder, die kontinuierlich phasenverstellt werden können, leistet 294 kW (400 PS) und bietet 480 Nm zwischen 1950 und 5850/min. Das Kraftpaket ist zwangsverheiratet mit einem Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb.

Derzeit ohne Konkurrenz

Die Fahrleistungen sind erwartungsgemäß: 4,5 Sekunden im Standardsprint und 250 km/h Höchstgeschwindigkeit nennt Audi. Auf Wunsch sind bis zu 280 km/h möglich. Zur groben Orientierung: Der ähnlich große und seit ein paar Monaten nicht mehr bestellbare Mercedes-AMG GLA 45 mit 381 PS ist mit 4,4 Sekunden minimal schneller. Der nächste GLA, mit dessen Vorstellung bald zu rechnen ist, dürfte den Antriebsstrang mit 421 PS aus dem A 45 S bekommen. Weitere Konkurrenz gibt es für die beiden Q3 RS derzeit nicht. BMW entzieht sich dem Wettrüsten – bei 306 PS ist im X2 aktuell Schluss, wobei es dabei natürlich nicht dauerhaft bleiben muss.

Ein grün lackiertes Feigenblatt in Form einer Mildhybridisierung spart sich Audi, was konsequent erscheint – es macht das SUV im Alltag ohnehin nicht sparsamer und interessiert keinen potenziellen Käufer. Falls doch, finden sich im Q3-Angebot geeignetere Motoren. Da die NEFZ-Werte aktuell noch verpflichtend zu kommunizieren sind, ist davon auszugehen, dass Audi die einzigen Verbrauchsangaben im veraltenden Zyklus nennt. Im kombinierten Verbrauch stehen 8,8 bis 8,9 Liter im Datenblatt – mit weniger als Zehn sollte im Alltag niemand ernsthaft rechnen.

Losgelassen ab Ende 2019

Beide sind ab Oktober 2019 bestellbar, auf der Straße muss mit den ersten Exemplaren ab Ende dieses Jahres gerechnet werden. Die Serienausstattung dürfte alles wichtige inkludieren, ohne weitere Investitionsmöglichkeiten allzu weit zu beschneiden. Zu den 63.500 Euro für das SUV Q3 RS und den 65.000 Euro für das SUV-Coupé RS Q3 Sportback dürften fast immer ein paar Tausender für Licht, Ton, Farbe und Helfer kommen. Warum? Weil Audi nimmt, was zu holen ist und die Kundschaft bereit ist, das zu bezahlen. Zudem dürfen sich die Ingolstädter sicher sein, auf höhere Stückzahlen als der eingangs erwähnte Aufreger zu kommen. Damals war trotz äußerlicher Abrüstung nach 1672 gebauten 2002 Turbo Schluss. (mfz)