Flüssigholz im Auto

Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe lassen sich ähnlich verarbeiten wie übliche Kunststoffe. Dafür ist ihre Produktion laut Ford fast CO2-neutral

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  • Gernot Goppelt
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Aachen, 14. Juli 2009 – Den Begriff Flüssigholz kennt man als Laie vor allem aus dem Baumarkt, doch die Bedeutung für industrielle Anwen­dungen hat ebenfalls zugenommen. Im Vergleich zu üblichen Kunststoffen hat Flüssigholz – manche sprechen auch von Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff – den Vorteil, zu einem hohen Anteil aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt werden zu können. Nachteilig war bisher dagegen die relativ schwierige Verarbeitung, sofern man einen hohen Holzanteil anstrebt – doch genau das ist ja Sinn der Sache.

Flüssigholz im Auto
Auch das Ford Forschungszentrum Aachen sieht die Vorteile des Materials und erforscht derzeit seine Eignung für Anwendungen im Fahrzeug. Ziel der Forscher ist es im Wesentlichen, weitere Materialien zu entwickeln, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Nach Angaben von Ford bestehen in seinen europäischen Fahr­zeug­modellen bereits etwa 290 Bauteile aus nachwachsenden Rohstoffen wie Baumwolle, Holz, Flachs, Hanf, Jute und Naturkautschuk.

Flüssigholz im Auto (1 Bilder)

Projektleiter Dr. Carsten Strake mit einem "Flüssigholz"-Bauteil" (Bild: Ford Forschungszentrum Aachen)

Holz, durchgeknetet
Die zur Herstellung von Flüssigholz genutzte neue Aufbereitungs­technik leitet sich aus den herkömmlichen Produktionsverfahren der Kautschukindustrie ab. Dabei wird ein sogenannter Innenmischer verwendet – ein geschlossenes System, in dem auch ein zähes Material ausreichend durchgeknetet werden kann.