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Elektromotorräder auf der EICMA 2019

Auf der EICMA 2019 waren überraschend viele neue Modelle und Prototypen zu sehen, mit Konzepten so unterschiedlich wie die Herkunftsländer: Wer vermutet schon E-Motorräder aus Südafrika, Österreich, Indien oder Neuseeland? Die meisten der großen, etablierten Kradbauer halten sich dagegen zurück

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Elektromotorräder auf der EICMA 2019 30 Bilder
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Von
  • iga

Dass der Elektro-Antrieb nicht nur in Autos eine wachsende Rolle spielt, zeigte sich auf der EICMA 2019 in Mailand, der weltgrößten Motorradausstellung. Die Liste an neuen Elektro-Motorrädern oder zumindest Prototypen war erstaunlich lang, sie reichen vom kleinen City-Flitzer und Gelände-Hopser bis hin zum ernsthaften Sportbike.

Darunter fanden sich nur wenige der etablierten Motorradhersteller, ganz so, als nähmen sie das Thema Elektromobilität noch nicht ernst genug. Auffallend ist auch, dass die Firmen aus der ganzen Welt kommen, selbst aus Ländern von denen man es nicht vermutet hätte, einige Strombikes kommen aus Südafrika, Österreich, Australien, Indien oder Neuseeland.

Vom Allradbike bis zum Hybridmodell

Die Konzepte reichen von einem Allradbike, das sich dank Radnabenmotoren an einem Elektrokrad nun endlich ganz einfach verwirklichen lässt bis zu einem Hybridmodell auf Basis einer Ducati. Ersteres ist als ernsthaftes Arbeitsgerät fixfertig als serienmäßiges Angebot für Farmer in Down Under schon zu kaufen. Das Hybridbike hingegen ist eher als Fingerübung und Demonstrationsmodell einer aufstrebenden Firma zu verstehen, die alles Mögliche hybridisieren möchte.

Darüber hinaus reicht die Spanne vom sportlichen vollverkleideten Bike mit hoher Leistung über Retro-Modelle bis hin zum Roller. Ziemlich neu sind extrem leichte Geländemodelle ganz nah am Mountainbike – aber ohne Pedale. Die Fülle der Lösungsansätze zeigt, wie viel die neue Antriebstechnik durch ihre Möglichkeiten aber auch durch ihre Herausforderungen durch eine andere Architektur in Bewegung gebracht hat. Einen Tank benötigt beispielsweise kein Bike mehr, dafür aber Platz für die Batterie. Offenbar unentschieden ist noch die Frage, ob es ein Getriebe braucht.

Neue Gestaltungsansätze werden möglich

Die Hypertek aus Südafrika treibt es auf die Spitze mit einem verspielt-minimalistischen Design das aus der Fragmentierung der Teile eine Tugend macht, den Teilen darüber hinaus aber Formen verleiht, die über ihre Funktion hinausgehen. Dem gegenüber stellt die neuseeländische UBCO 2X2 die reine Funktionsform eines möglichst robusten Einfachst-Krads für Schäfer. Dazwischen die ganze Bandbreite zwischen „Technik verstecken” und „Funktionen zeigen”. Da haben die Motorradhersteller freilich auch beim Elektrobike einen größeren Spielraum als beim (Elektro)Auto. Vieles scheint noch nicht entschieden – es bleibt also spannend bei der Elektromobilität auf zwei Rädern, auch im übertragenen Sinn.

Die Beschreibung der einzelnen Modelle folgt in direktem Zusammenhang mit den Bildern. (fpi)