Elektroauto: Volkswagen lässt Geräusche des ID.3 hören

Die bei niedrigen Geschwindigkeiten fast lautlosen Elektroautos müssen neuerdings Geräusche machen. VW führt seine vor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 162 Kommentare lesen
Elektroauto: Volkswagen lässt Geräusche des ID.3 hören

Es sieht fast aus, als sei der lautlose ID.3 unbemerkt nur knapp vorbeigeschrammt. In Wirklichkeit wird das Foto gestellt sein.

(Bild: Volkswagen)

Lesezeit: 3 Min.

Kommendes Jahr soll Volkswagens neues Elektroauto ID.3 auf den Markt kommen und es muss wie alle neuen E-Autos Geräusche machen, wenn es langsamer als 30 km/h fährt. Wie sich das anhört, lässt Volkswagen nun erlauschen. Futuristisch, souverän und sympathisch soll das Auto klingen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Gedacht ist das Geräusch als Warnung für andere Verkehrsteilnehmer, die das Elektroauto bei niederen Geschwindigkeiten nicht unbedingt hören könnten, da Abroll- und Fahrgeräusche zu leise sind, um andere warnen zu können. In der EU sind solche Geräusche seit 1. Juli 2019 für alle neu zugelassenen Elektroauto-Typen vorgeschrieben.

Wie andere Elektroautohersteller auch versucht sich Volkswagen findig zu zeigen, das Beste draus zu machen, und sieht im "nahezu geräuschlosen elektrischen Antrieb großes Potenzial für ein markenspezifisches Sounddesign". Das solle nicht nur auf das Auto, sondern auch auf die Marke aufmerksam machen. "Elektroautos der Marke Volkswagen könnten damit demnächst schon an ihrem Klang zu erkennen sein", meint Volkswagens Öffentlichkeitsabteilung.

Das Acoustic Vehicle Alerting Systems (AVAS) des ID.3 ist bis 30 km/h nach außen und innen hörbar. Im Innenraum soll der Fahrsound in unterschiedlichen Stufen abhängig von Geschwindigkeit und Fahrpedalstellung immer gewärtig sein. Oberhalb dieser Geschwindigkeit treten Abroll- und Fahrgeräusche in den Vordergrund.

Der ID.3-Fahrsound entstand in Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Musikproduzenten Leslie Mandoki, einem größeren Kreis vermutlich durch seine Mitwirkung am Pop-Quartett "Dschingis Khan" bekannt. "Die vielschichtigen Tonspuren bringen die Geschwindigkeit und Dynamik der Elektromobilität zum Ausdruck", schreibt Volkswagen.

Vor VW haben andere Autohersteller ihre Warngeräusche für Elektroautos vorgestellt. Daimler legte für seinen Elektro-SUV EQC wert darauf, dass er keinen "Science-Fiction-Sound" haben soll, der dem Auto "fremdartig übergestülpt" werde, sondern das bereits vorhandene Geräusch des Fahrzeugs betont wird. BMW engagierte für seine Geräusche den Filkomponisten Hans Zimmer.

Volkswagen ID.3 (10 Bilder)

(Bild: Volkswagen)

2010 hatte der damalige US-Präsident Barack Obama auf Druck von Blindenverbänden und anderen den Pedestrian Safety Enhancement Act unterzeichnet. Im April 2014 folgte die Europäische Union mit der Verordnung 540 über den "Geräuschpegel von Kraftfahrtzeugen". Demnach müssen in einem zweiten Schritt spätestens ab 1. Juli 2021 in der EU die Hersteller in allen neuen Hybridelektro- und reinen Elektrofahrzeugen ein AVAS einbauen. Dann greift die Verordnung also nicht nur bei der Typzulassung eines Modells, sondern für jedes neu in den Verkehr gebrachte Elektroauto einschließlich Plug-in-Hybriden und Brennstoffzellenautos sowie elektrifizierten Bussen und Nutzfahrzeugen.

Elektroautos in Deutschland (70 Bilder)

Volkswagen liefert seit September 2020 mit dem ID.3 den ersten Elektro-Pkw seiner Großoffensive auf dem E-Sektor aus.
(Bild: heise Autos)

(anw)