Wandel der Autoindustrie: IG Metall und Wirtschaft fordern staatliche Hilfe

Der Wandel der Autoindustrie könnte tausende Arbeitsplätze kosten. Die Folgen sollen abgefedert werden – mit Hilfe des Staates.

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Wandel der Autoindustrie: IG Metall und Wirtschaft fordern staatliche Hilfe

(Bild: Volkswagen)

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  • dpa
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Im schwierigen Umbruch in der Autoindustrie mit ihren hunderttausenden Beschäftigten sollen auch mit Hilfe des Staates Jobs gesichert werden. Dabei geht es auch darum, den Zugang zu Kurzarbeit zu erleichtern sowie Beschäftigte im Übergang vom Verbrennungsmotor zum Elektromotor besser zu qualifizieren. Politik, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände wollen dabei an einem Strang ziehen, wie nach einem Spitzentreffen in Berlin deutlich wurde.

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann forderte nach dem Treffen unter der Leitung von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) schnelle Schritte der Politik, um den Umbau der Branche zu erleichtern. Er erwarte "in Kürze konkrete Ergebnisse" etwa zur Qualifizierung von Mitarbeitern und zur Erleichterung von Kurzarbeit, sagte Hofmann am Mittwochabend.

Es sei darüber gesprochen worden, wie die Mobilitätswende geschafft werden könne, "ohne, dass Beschäftigte unter die Räder kommen", und ohne "industrielle Wüsten" in Regionen, die stark vom Verbrennungsmotor abhängen. "Kurzfristig heißt für mich nicht Monate", fügte er hinzu.

Der Vizepräsident des Autoverbands VDA Arndt Kirchhoff sagte, es gehe darum, wie die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland gehalten werden könne. Dazu müssten Mitarbeiter für neue Jobs qualifiziert werden. "Das ist eine große Herausforderung." Es gehe nicht um Milliardenhilfen, sondern darum, das Richtige zu tun. Die zuständigen Bundesministerien wollten diese nun auf den Weg bringen.

Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Rainer Dulger, sagte, die Phase des Umbruchs in der Branche angesichts des digitalen Wandels und der Elektromobilität falle in eine konjunkturelle Delle. Daher sei etwa ein leichterer Zugang zum Kurzarbeitergeld nötig.