VWs elektrisches SUV: Der E-Tiguan - VW bringt den ID.4

SUV sind wichtige Umsatzbringer – auch bei E-Autos. Daher stellt Volkswagen dem ID.3 eine SUV-Variante zur Seite.

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Vorstellung VW ID.4

Das ID.3-SUV heiß ID.4. Er soll noch in diesem Jahr „durchstarten“, was als Produktionsbeginn gedeutet werden kann.

(Bild: Volkswagen)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer

So elementar der Golf für die Identität von Volkswagen ist, so wichtig ist der Tiguan für den Profit: Er verkauft sich weltweit betrachtet besser und mit mehr Gewinn. Folgerichtig stellt Volkswagen auch dem batterieelektrischen Kompaktwagen VW ID.3 ein SUV zur Seite: Der ID.4 soll noch in diesem Jahr „durchstarten“, was als Produktionsbeginn gedeutet werden kann. Mit einer Auslieferung ist ab 2021 zu rechnen.

Vorstellung VW ID.4 (5 Bilder)

Ähnlich wie der Tiguan zum Golf soll sich der ID.4 zum ID.3 verhalten.
(Bild: Volkswagen )

Zu Beginn fährt der VW ID.4 mit einer Gleichteilestrategie. Das heißt, dass der „Modulare Elektrifizierungsbaukasten“ (MEB) ähnlich eingesetzt wird wie beim ID.3, also zuerst nur mit Heckantrieb. Erst später folgt – anders als beim VW ID.3, dem diese Option vorenthalten bleibt – eine Version mit Allradantrieb.

Über Batteriekapazitäten macht Volkswagen keine Aussage. Ralf Brandstätter, Mitglied des Markenvorstands, verspricht „bis zu 500 Kilometer Reichweite“ (zum Vergleich: ID.3 bis 550 km), was unter anderem der guten Aerodynamik zu verdanken sei. Es ist eine plausible Spekulation, dass der ID.4 mit den beiden größeren der aus dem VW ID.3 bekannten Paketen auf die Straße kommt, also mit 58 und 77 kWh Batteriekapazität. Theoretisch ist auch eine Basisversion mit 45 kWh denkbar, das würde allerdings nur Sinn ergeben, wenn dadurch bestimmte Schwellenwerte bei der staatlichen Förderung in den jeweiligen Zielmärkten unterschritten werden.

Der VW ID.4 soll ohne CO2-Rucksack aus der Produktion zum Kunden kommen. Das ist zurzeit nur mit CO2-Kompensationsmaßnahmen denkbar. Was hier beginnt, ist ein gigantischer Ablasshandel und ein neues Milliardengeschäftsfeld.

Volkswagen verspricht gemessen an den Außenmaßen „ungewöhnlich viel Platz im Innenraum“, einen „niedrigen und damit fahrdynamisch optimalen Schwerpunkt“ sowie eine „sehr gut ausbalancierte Achslastverteilung“. Ein niedriges Leergewicht dagegen dürfte Illusion sein.

Die tatsächliche Auslieferung des Volkswagen ID.4 könnte nahezu zeitgleich mit dem Tesla Model Y erfolgen. Es wird äußerst interessant sein zu sehen, wie sich die Wettbewerber unterscheiden und wo die Stärken und Schwächen der Modelle liegen. Das Werk für das Tesla Model Y entsteht zurzeit in Brandenburg. Der ID.4 soll nach Aussage von Volkswagen in „Europa, China und den USA“ gebaut werden.

Wahrscheinlich bekommt das Werk in Emden den Zuschlag, weil der dort gebaute VW Passat schwächelt und massenhaft Windstrom zur Verfügung steht. Volkswagen braucht batterieelektrische Autos, um die internationalen CO2-Grenzwerte einzuhalten. Bis 2025 soll der Ausstoß um ein Drittel gesenkt werden, erklärt Volkswagen, nennt aber nicht das Ausgangslevel, von dem dieses Drittel abzuziehen ist.

Klar ist: Ohne Elektrifizierung drohen in der Europäischen Union und den anderen relevanten Märkten mit CO2-Regulierung – also mittelfristig allen – hohe Strafzahlungen. Neben dem ID.4 zeigt Volkswagen darum den 180 kW starken Golf GTE Plug-in-Hybrid sowie den Touareg R mit 340 kW Systemleistung. Vom Golf 8 ist auch eine schwächere Version mit 150 kW geplant, die das Label e-Hybrid trägt.

(fpi)