Peugeot 108: Nachfolger nur elektrisch?

Noch ist kein Nachfolger für den Peugeot 108 in Sicht. Wenn einer kommen sollte, wird der aber nur noch ohne Verbrenner angeboten

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Peugeot 108

(Bild: PSA)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz

Die neue Flottenverbrauchsregelung bringt einige Kuriositäten mit sich. So wird sie unter anderem als erstes ausgerechnet jene Modelle aus dem Sortiment kegeln, die leicht und sparsam sind. Denn ihre gewichtsindividuelle CO2-Vorgabe liegt mitunter so drastisch niedrig, dass ein Verbleib von Verbrennungsmotoren die geringe Marge nicht nur beschneidet, sondern zu einem Minusgeschäft macht. Noch gibt es Kleinstwagen mit Antrieben, die fossilen Brennstoff nutzen, darunter auch Neuerscheinungen wie den Hyundai i10. Bei PSA denkt man offenbar schon etwas weiter, auch wenn man das offiziell noch nicht kommuniziert.

Peugeot ist in der Kleinstwagen-Klasse mit dem 108 vertreten, den PSA zusammen mit Toyota entwickelt hat. Es gibt ihn auch als Citroën C1 (Test) und Toyota Aygo. Das Trio ist seit 2014 in zweiter Generation auf dem Markt und wurde 2018 zuletzt überarbeitet. Der aktuell einzig lieferbare Dreizylinder mit 53 kW (72 PS) erfüllt laut Preisliste die Abgasnorm Euro 6d, die für alle erstmals zugelassenen Autos ab Januar 2021 in der EU verbindlich wird. Der Verbrauch wurde im WLTP ermittelt und auf den NEFZ zurückgerechnet. Peugeot nennt im umgerechneten Zyklus 3,7 Liter, was einem CO2-Ausstoß von 85 Gramm je Kilometer entspricht.

Derzeit ist noch kein Nachfolger für den Peugeot 108 in Sicht. Trotz der CO2-Grenzwerte soll er vorerst in der aktuellen Form noch im Programm bleiben. „Wir haben vor einigen Wochen beschlossen, den 108 in unserer Aufstellung beizubehalten“, sagte Peugeot-CEO Jean-Philippe Imparato gegenüber dem britischen Magazin Auto Express. Wenn ein Nachfolger auf den Markt kommt, werde dieser aber ausschließlich mit einem batterieelektrischen Antrieb angeboten. Damit würde Peugeot einen ähnlichen Weg einschlagen wie Seat und Skoda. In den Kleinstwagen Mii und Citigo wird aktuell nur ein E-Motor angeboten. Das muss nicht so bleiben, Volkswagen bietet im überarbeiteten VW Up nach einer Pause wieder Verbrennungsmotoren an.

Peugeot 108 (4 Bilder)

Der nicht mehr ganz frische Kleinstwagen Peugeot 108 verkauft sich noch immer passabel. an übermäßiger Zuneigung des Herstellers liegt das eher nicht.

Kommt die Fusion von Fiat Chrysler und PSA tatsächlich zustande, eröffnen sich neue Möglichkeiten. Dann könnten die Franzosen unter Umständen die Plattform des gerade vorgestellten Fiat 500 nutzen. Doch noch ist es nicht so weit. Die Zusammenarbeit ist noch längst nicht besiegelt und von einer gemeinsamen Nutzung von Plattformen sind die potenziellen Partner noch weit entfernt. Sollte es dazu kommen, dürften solche Ideen allerdings sehr rasch umgesetzt werden. PSA-Chef Carlos Tavares ist schließlich nicht dafür bekannt, bei Projekten dieser Art besonders geduldig zu sein.

(mfz)