Bertelsmann will mit Napster-Technik Musik verkaufen
Der Medienriese schloss mit der Musiktauschbörse Napster eine Lizenzierungs- und Vertriebsvereinbarung.
Die neue Napster-Technik ist anscheinend reif für den Einsatz: Die Bertelsmann eCommerce Group (BeCG) hat mit der Musiktauschbörse eine Lizenzierungs- und Vertriebsvereinbarung geschlossen. Demnach will der Musik-Anbieter BeMusic Anfang 2002 die neue Version der Napster-Plattform für seine Online-Aktivitäten einsetzen. Dazu zählen die Geschäfte von BMG Direct, CDnow und MyPlay in den Bereichen eCommerce, Abonnementen-Services und Musikclubs.
Zum Einsatz kommen sollen Funktionen wie Instant Messaging, so genannte Musik Hot Lists, Chat, Suchfunktionen, Playlists und der Zugang zu Musikbibliotheken. Auf Peer-to-Peer-Funktionen für den direkten Austausch der Kunden untereinander verzichtet BeMusic allerdings. Die Tauschbörse Napster ist zurzeit stillgelegt; trotzdem verweist BeCG auf den Anteil der "Napster-Community" bei der Entwicklung der Plattform. Im Vordergrund stand für den Medienkonzern einfache Bedienbarkeit und die Wahrung von Copyrights. Napster selbst wird mit der neuen Vertriebstechnik reaktiviert, wenn die Verhandlungen über Musiklizenzen abgeschlossen sind. Bertelsmann ist bereits seit Oktober vergangenen Jahres mit Napster bei dem Versuch liiert, aus der kostenlosen Tauschbörse ein lohnendes Geschäft mit bezahlten Abo-Diensten zu machen. (anw)