Forschungsprojekt zu Biosprit der 2. Generation geht weiter
- ssu
Die Forschungskooperation "Biomasse für SunFuel" der Volkswagen AG mit den Bundeslänern Brandenburg, Niedersachsen und Hessen wird fortgesetzt. Dies gab das Brandenburgische Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV) heute als Ergebnis einer Tagung der Beteiligten in Wolfsburg bekannt.
Das Kunstwort SunFuel steht für Kraftstoff, der synthetisch aus Biomasse hergestellt wird und auch unter dem Namen Biomass-to-Liquid- (BtL)-Kraftstoff oder als "Biokraftstoff der 2. Generation" bekannt ist. Grundlage der Kooperation ist eine gemeinsame Vereinbarung über die wissenschaftlich technische Zusammenarbeit zur Herstellung von SunFuel aus dem Jahre 2003.
Im Vordergrund der ersten Phase 2004 bis 2009 standen laut MLUV die Ermittlung des landwirtschaftlichen Biomassepotenzials einschließlich sozioökonomischer und ökologischer Betrachtungen.
In der jetzt gestarteten zweiten Phase (2009 bis 2014) liege ein Forschungsschwerpunkt auf holzartiger Biomasse aus so genannten Kurzumtriebsplantagen sowie aus der Wald- und Landschaftspflege. Gleichzeitig würden Möglichkeiten der Gewinnung von Biomasse aus schadstoffbelasteten Grünlandstandorten, aus der Vergasung von Algen und aus der Aufbereitung von Treibgut untersucht.
Das Land Brandenburg beteiligt sich an der Forschungskooperation mit einem Demonstrationsvorhaben zum streifenweisen Anbau von schnell wachsenden Hölzern auf erosionsgefährdeten Flächen. Das Projekt soll 2010 beginnen und neben Untersuchungen zum Erosionsschutz auch Aussagen zur Verbesserung des Humusgehaltes, der Biodiversität und des Landschaftsbildes enthalten.
Im Freistaat Sachsen, der nicht an der SunFuel-Initiative beteiligt ist, hatte die Firma Choren Industries im April 2008 die nach Firmenangaben "erste großtechnische Anlage der Welt" zur BtL-Produktion in Betrieb genommen. Anders als der in Verruf geratene Biosprit der 1. Generation erhofft man sich von BtL eine deutlich bessere Ökobilanz. (ssu)