Continental bietet Abbiege-Radar zum Nachrüsten an
Ein Abbiegeassistent könnte Menschenleben retten, ist aber erst ab 2024 Vorschrift für neue Lkw und Busse. Nun ist ein Nachrüstsatz für den Bestand erhältlich.
- Florian Pillau
Laut Unfallforschung der Versicherer (UDV) könnten allein in Deutschland durch Rechtsabbiegeassistenten ein großer Anteil tödlicher Fahrradunfälle verhindert werden. Doch erst bis 2024 werden solche Systeme in allen neuen Lkw in der EU zur Pflichtausstattung.
Continental hat nun am heutigen Dienstag einen Abbiegeassistenten zum Nachrüsten angekündigt. Das ausschließlich radarbasierte System soll Radfahrer und Fußgänger erkennen und klassifizieren können. Es überwacht den Bereich bis zu vier Meter neben dem Fahrzeug und bis zu 14 Meter nach hinten. Der Assistent warnt den Fahrer des Nutzfahrzeugs, sobald sich Fußgänger, Rad- oder Rollerfahrer im toten Winkel neben Bus oder Lkw befinden. Systeme auf Basis anderer Technologien sind bereits am Markt.
Die Technik lässt sich laut Hersteller einfach nachträglich anbringen. Radarsender und -empfänger werden in einem Gehäuse unterhalb des Außenspiegels befestigt. Das Potenzial ist theoretisch riesig – in Deutschland allein sind derzeit über drei Millionen Lkw zugelassen.
Erstaunlich spät am Start
Man kann sich fragen, warum das Angebot erst Jahre nach Verfügbarkeit der Hindernis-Erkennung durch Radartechnik kommt, immerhin wird die Technologie schon lange in Pkw eingesetzt. Angesichts der vermeidbaren Verkehrsopfer bei Abbiegeunfällen wäre nun zu hoffen, dass möglichst viele Fuhrparkbetreiber einmal den ganz spitzen Bleistift aus der Hand legen, sich über die Konsequenzen eines Unfalls klar werden und die Fahrzeuge im Bestand nachrüsten lassen.
(fpi)