Unterwegs im Renault Laguna Coupé
Ein eleganter Zweitürer mit 238 PS und Allradlenkung für unter 40.000 Euro – das klingt nach einer Kampfansage an die Konkurrenz. Wir haben dem Wagen mit 3,5-Liter-V6 und Automatik auf den Zahn gefühlt
- sg
Faro (Portugal), 17. Oktober 2008 – "Empty Nester" heißen im Marketing-Chinesisch jene Paare, deren Kinder erwachsen geworden oder zumindest von zu Hause ausgezogen sind. Solche Paare sind der ideale Kundenkreis, der endlich das praktische, aber langweilige Sammeltaxi für den Nachwuchs gegen einen eleganten Zweitürer eintauschen kann. Genau in dieser Marktnische will nun auch Renault mit dem Laguna Coupé Fuß fassen. Wir haben dem Neuling auf den Zahn gefühlt.
Nationale Tradition
Ein Hauch von Elégance und Savoir Vivre in den tristen Autoalltag bringen: Das beherrschen die Franzosen schon seit langem. Ungewöhnlich ist in diesem Fall allerdings die Tatsache, dass solch ein Auto nun von Renault kommt – üblicherweise ist jenseits des Rheins Peugeot für schicke Zweitürer zuständig, wie etwa für das bildschöne 504 Coupé der 1970er Jahre zeigt. Seit dem recht farblosen Scirocco-Konkurrenten Fuégo (kam 1980) hat sich die Marke mit dem Rhombus hingegen nicht mehr an einen schicken Zweitürer gewagt.
Unterwegs im Renault Laguna Coupé (24 Bilder)

Très chic: Das elegant gezeichnete Coupé soll die Herzen der "Empty Nester" erobern.
Schickes Blechkleid
Fragt sich nur, warum uns Renault so lange warten ließ: Beim ersten Rendezvous mit dem gestutzten Laguna jedenfalls sammelt der große Franzose spontan Sympathiepunkte. D'accord: Die leicht überarbeitete Front erinnert noch immer an einen glubschäugigen Breitmaulfrosch, aber selten kam eine Amphibie derart elegant daher. Und von der A-Säule an nach hinten wird der Wagen dann nur noch besser: Eine scharfe Lichtkante prägt die Seitenansicht, die sanft nach hinten abfallende Dachpartie mit dem großen Rückfenster wirkt stimmig und harmonisch. Das Heck selbst erinnert, wohl auch wegen der charakteristischen Leuchten, an britische Stilikonen. Viel Phantasie braucht es wirklich nicht, um das Laguna-Heck für ein Werk der Aston-Martin- oder Jaguar-Designer zu halten.