Gewalt in der Schule
Die Diskussion über Gewalt, die der Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt ausgelöst hat, greift jetzt auch das Bonner Informationszentrum Sozialwissenschaften auf.
Die Diskussion über Gewalt, die der Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt ausgelöst hat, greift jetzt auch das Bonner Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) auf. Unter dem Thema Gewalt in der Schule hat die Einrichtung ein umfangreiches Internetangebot zusammengestellt.
Auf der Homepage verweist das IZ auf ausgewählte Webseiten, die unter anderem Fragen nach den Ursachen von Gewalt oder nach der Rolle der Medien beantworten sollen. Darüber hinaus gibt es Informationen, Meinungsbefragungen, Veröffentlichungen und Forschungsprojekte. Auch die IZ-Dokumentation Gewalt in der Schule / 2 kann online abgerufen werden. Die Zusammenstellung enthält kurze Beschreibungen und Inhaltsangaben von 114 sozialwissenschaftlichen Veröffentlichungen und Forschungsprojekten aus den Jahren 1999 bis 2002.
Das eigentliche Problem an deutschen Schulen liege nach wie vor in der alltäglichen Gewalt, schreibt Helmut M. Artus vom IZ in seinem Vorwort zum Informationsdienst. Und weiter: "Andererseits aber hat uns spätestens das Massaker, das in Erfurt stattfand, unmissverständlich belehrt, dass die amerikanischen Verhältnisse sich nicht mehr auf einen fernen Kontinent beschränken lassen. Amerika findet auch mitten in Deutschland und an deutschen Schulen statt -- vor wenigen Wochen noch in Freising, gestern in Erfurt." Das Informationsangebot soll weiter ausgebaut werden.
Auch das Online-Forum Medienpädagogik hat eine Sonderseite zum Thema Gewalt in der Schule zusammengestellt. Auf der Homepage , die sich insbesondere an Lehrer richtet, finden sich sowohl aktuelle Informationen als auch Aufsätze aus den vergangenen Jahren.
Zu den Geschehnissen in Erfurt und der Diskussion um die Ursachen siehe auch die Berichterstattung in Telepolis und im heise-Newsticker: (tec)
- Vivendi-Chef: Computerspielefans sind keine potenziellen Mörder
- Schärfere Jugendschutzbestimmungen für neue Medien beschlossen
- Die FAZ und die Trittbrettfahrer -- der aufmerksamkeitsorientierte "Hacker mit Ethik", der die gefakte Website des Erfurter Amokläufers Steinhäuser vom Netz genommen hat, kann sich in der konservativen Zeitung feiern
- Stoiber fordert generelle Reglementierung des Internet
- Wirklichkeit, Realismus und Simulation -- Ab wann werden Computerspiele tatsächlich gefährlich?
- Beckstein will Verbot von "Killerspielen"
- Zum Bündnis gegen Gewalt -- Politische Reaktionen auf das "Steinhäuser-Syndrom"
- Sponsoren ziehen sich von LAN-Partys zurück
- Der Mörder, die Journalisten und ihre Öffentlichkeit -- Der "Expertenchat" bei faz.net
- Bundesregierung will verbindliche Altersbegrenzung für Computerspiele
- USA: Spiele mit Gewaltdarstellung fallen nicht unter die Redefreiheit
- Killerspiele sind nichts für Minderjährige
- Kanzler vereinbart mit Sendern und Internet-Anbietern runden Tisch zu Gewaltdarstellung
- Erfurter Medien-Massaker? -- Verfälschende Berichterstattungen buhlen in der Medien-Arena um Aufmerksamkeit
- Gewalt und Medien -- Gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse über Medienwirkung gibt es noch nicht
- EU-Kommissarin Reding will Jugendschutz in Medien stärken
- Nach Erfurt: Spieler gegen Kritiker von Computerspielen
- Gamer gegen Terror -- Eine Initiative deutscher Counter-Strike-Clans
- NS-Opfer-Anwalt plant Sammelklage gegen Spielehersteller
- Brutale Spiele(r)? -- Eine aktuelle Studie zur Wirkung und Nutzung von Gewalt in Computerspielen sieht keine generelle Gefährdung
- "Weltnetzseite von Robert Steinhäuser" nicht vom Todesschützen
- Mord ist Sport -- Interview mit dem Spieleforscher Jürgen Fritz, der eine alleinige Kausalität zwischen Ego-Shootern und Amokläufern als verfehlt betrachtet
- Die Wahrheit über das Massaker in Erfurt -- Die FAZ und der bayerische Innenminister suchen die Schuld bei Computerspielen, die Counter-Strike-Community ist geschockt und sucht nach Gegenargumenten
- Schau mir in die Augen -- Rainer Heise -- oder das neue Anforderungsprofil an Pädagogen
- Zeitbombe Schützenvereine -- Eines hatten alle jugendlichen Amokläufer der jüngsten Vergangenheit gemeinsam: Praxis an der Waffe
- Aufmerksamkeitsterror -- Anmerkungen anlässlich des Massakers von Erfurt über die Wirkung der Medien, das Verlangen nach Prominenz und Prinzipien der Aufmerksamkeitsgesellschaft
- Deutsche Verhältnisse -- der Erfurter Amokläufer macht deutlich, dass nicht nur Terroristen, Schläfer und Fundamentalisten Bedrohungen darstellen, sondern die Gewalt auch in den eigenen Reihen jederzeit und überall explodieren kann
- Die Leerstelle der Gewalt -- Beim Schulmassaker von Erfurt sind die Medien mit ihren Stoßtrupps vor Ort