Freitag: Facebook-Haftung, Amazon-Marken, Werbe-Irre, Waffen-Robo & Elektro-Kia

Facebook soll haften + Amazon übervorteilt Händler + Verwarnung wegen irreführender Online-Werbung + Roboterhund mit Scharfschützengewehr + Fahrbericht: Kia EV6

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(Bild: Ilona Ilyés, Gemeinfrei (Creative Commons CC0))

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Gleich mehrere Konzerne stehen im Visier von Gesetzgebern, Partnern und Aufsichtsbehörden. So wollen US-Demokraten Facebook per Gesetz haftbar machen für individualisierte Empfehlungen. Amazon soll die Marktplatz-Händler übervorteilen durch seine Eigenmarken. Und die US-Handelsaufsicht verwarnt zahlreiche Firmen wegen irreführender Online-Werbung – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Personalisierte Empfehlungen stehen im Zentrum eines neuen Gesetzesantrages von vier Abgeordneten des US-Unterhauses. Die Demokraten-Politiker fordern, dass Online-Anbieter wie Facebook und Twitter sich nicht mehr so einfach auf allgemeine Haftungsbefreiungen berufen können, wenn sie ihr Angebot individuell durch ihre internen, nicht offen gelegten Algorithmen auf einzelne Nutzer zuschneiden. Nach Ansicht der US-Demokraten soll Facebook für seine individualisierten Empfehlungen haften.

Um Empfehlungen geht es auch bei den Ermittlungen der US-Handelsaufsicht, die eine "Explosion irreführender Empfehlungen" insbesondere in sozialen Netzwerken geortet haben will. Daher droht die Behörde mehr als 700 ausgewählten US-Firmen mit Strafen im fünfstelligem Euro-Bereich pro Einzelfall. Darunter sind einige mit deutschen Wurzeln, die die US-Behörde vor irreführender Online-Werbung mit "Empfehlungen" warnt.

Amazon nutzt ebenfalls Empfehlungen zur Hervorhebung einzelner Produkte, aber der Onlineversandhändler hat laut internen Dokumenten systematisch Produkte für seine Eigenmarken kopiert. Diese Eigenmarken wurden dann in der Produktsuche in den Vordergrund gestellt. Dabei wurden auch interne Daten der auf dem Amazon-Marktplatz tätigen Händler verwendet, sodass Amazon seine Marktplatz-Händler mit Eigenmarken übervorteilt.

Einen Vorteil verspricht sich der Waffenhersteller Sword mit seinem hundeähnlichen Roboter mit aufmontiertem Scharfschützengewehr. Die Kampfmaschine soll in Reichweiten von bis zu 1200 Metern präzise feuern können. Das Waffenmodul zur Aufbringung auf die Roboter soll dabei ferngesteuert sein. Boston Dynamics verweigert bislang, dass seine Roboterhunde als Waffen eingesetzt werden dürfen, aber jetzt zeigt ein US-Waffenhersteller seinen eigenen Roboterhund mit Scharfschützengewehr.

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Wie Roboterhersteller Boston Dynamics gehört auch der Autobauer Kia Motors zum koreanischen Hyundai-Konzern und Kia bringt mit dem EV6 nun ein Elektroauto auf den Markt, das dieselbe technische Basis wie der Ioniq 5 von Hyundai verwendet. Dabei werden unterschiedliche Geschmäcker und Ansprüche bedient. Der Ioniq 5 polarisiert stärker als der rundliche Kia EV6, aber beide können herausragend flink laden: Im Fahrbericht zeigt sich der Kia EV6 als Hyundais nächster Schnelllader.

Auch noch wichtig:

  • Insbesondere dank der 7-Nanometer-Fertigung konnte TSMC den Gewinn im dritten Quartal noch einmal erheblich auf umgerechnet 4,8 Milliarden Euro steigern. Der Rekordlauf des Chipfertigers TSMC geht weiter, der Chipmangel soll aber bis mindestens 2023 anhalten.
  • China möchte am Freitag drei Taikonauten zur chinesischen Raumstation schicken. Sie sollen ein halbes Jahr dort arbeiten, was ein Weltraum-Rekord für Taikonauten wäre.
  • Heute vor genau 70 Jahren gelang dem mexikanischen Chemiker Luis E. Miramontes die synthetische Herstellung des Arzneistoffs Norethisteron, der zur Entwicklung der Antibabypille führte.

(fds)