Google droht Mitarbeitern ohne Corona-Impfung mit Kündigung

Google drängt seine Beschäftigten, sich impfen zu lassen, um in den Büros arbeiten zu können. Nun setzt der Konzern auch auf Kündigungen als Druckmittel.

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(Bild: FabrikaSimf/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Google erhöht den Druck auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich bislang nicht gegen das Coronavirus impfen lassen haben, dies aber tun könnten. Wie die US-Nachrichtensendergruppe CNBC am Dienstag berichtet, sollen diejenigen, die sich nicht an die von Google vorgegebene unternehmenseigene Impfpolitik halten, zunächst beurlaubt werden, dann ihr Gehalt und letztlich auch den Job verlieren können. Dies gehe aus internen Dokumenten hervor, die CNBC zugespielt worden waren.

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Dem Bericht von CNBC nach sollten Google-Beschäftigte den Nachweis ihres Impfstatus oder einen Antrag auf eine medizinisch oder religiös bedingte Ausnahmegenehmigung bis zum 3. Dezember hochgeladen haben. Nach diesem Datum wolle Google dann zunächst impfunwillige Mitarbeiter und diejenigen kontaktieren, deren Ausnahmeanträge nicht genehmigt wurden. Sollten die Impfvorschriften bis zum 18. Januar 2022 nicht erfüllt sein, werde die betroffene Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter zunächst für 30 Tage bezahlt beurlaubt. Danach sollen sie bis zu sechs Monate unbezahlt beurlaubt werden können, wenn sie der Aufforderung weiterhin nicht nachkommen. Als letztes Mittel folge die Kündigung, heißt es in dem CNBC-Bericht.

Google hält offenbar weiter an der von der US-Regierung ausgegebenen Anordnung fest, dass US-Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern sicherzustellen haben, dass diese bis zum 18. Januar vollständig geimpft sind oder regelmäßig getestet werden, obwohl ein Bundesgericht diese Anordnung bereits Anfang November gekippt und ausgesetzt hatte.

Google gab an, die Pläne der Regierung umsetzen zu wollen, aber regelmäßige Tests als Alternative zu Impfungen nicht zu akzeptieren. Impfstoffe, so Google, stünden in ausreichender Menge zur Verfügung. "Jeder, der ein Google-Gebäude betritt, muss vollständig geimpft oder eine Ausnahmegenehmigung haben, die es ihm erlaubt, zu kommen und vor Ort zu arbeiten", heißt es von Google.

Zuletzt setzte Google Anfang September die zunächst für den 10. Januar geplante Rückkehr der im Homeoffice arbeitenden Beschäftigten in die Google-Büros für mindestens drei Tage pro Woche aus. Steigende Corona-Infektionszahlen und die noch in ihren Auswirkungen ungeklärte Omikron-Variante des Coronavirus veranlassten Google zu dieser Maßnahme. Zugleich ermunterte Googles Vize-Sicherheitschef Chris Rackow die Beschäftigten jedoch, dort wo es möglich ist, öfter in die Büros zu kommen und betonte, dass man sich 2022 neuen "Herausforderungen beim Experimentieren mit flexibleren Arten der Arbeit" stellen müsse.

Wie CNBC ausführt, würden in den jüngsten Leitlinien von Google aber auch ungeimpften Mitarbeitern mehr Spielräume eingeräumt. Demnach könnten sie gegebenenfalls dauerhaft von zu Hause aus arbeiten, sofern ihre Aufgaben auch außerhalb eines Büros durchgeführt werden können und dies nicht der Durchführungsverordnung widerspreche.

Gegen die von Google-Chef Sundar Pichai im Juli angekündigte Pflicht zur Corona-Impfung für den Zugang zu Büros hatte sich bei Google erheblicher Widerstand formiert. Mehrere Hundert Google-Mitarbeiter hatten ein gemeinsames Manifest in Umlauf gebracht, in dem sie sich dagegen aussprachen.

(olb)