Land Brandenburg hat Tesla-Gigafactory in Grünheide bei Berlin genehmigt

Tesla hat die Genehmigung für seine E-Autofabrik in Grünheide erhalten. Der Fertigungsbeginn hängt unter anderem noch von einem Prozess zur Wasserversorgung ab.

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Tesla-Werk Grünheide

(Bild: Giga Berlin / Gigafactory 4)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau

Tesla hat rund zwei Jahre nach Baubeginn und etwa acht Monate nach der ursprünglich geplanten Aufnahme der Produktion die Genehmigung für seine Elektroautofabrik in Grünheide bei Berlin erhalten. Die Fertigung wird gleichwohl noch nicht sofort beginnen können.

Das Landesumweltamt habe die Genehmigung nach dem Immissionsschutzgesetz mit Auflagen erteilt, teilte die Brandenburger Landesregierung heute mit. Die Autofabrik wurde bereits weitgehend über vorzeitige Zulassungen gebaut. Tesla hatte den Bau vor mehr als zwei Jahren begonnen und hat die gesamte die Fabrik mit 19 vorzeitigen Zulassungen fertig errichtet. Wäre die Genehmigung nicht erteilt worden, hätte die Anlage ganz oder in Teilen wieder zurückgebaut werden müssen.

Gleichzeitig im Bau befindet sich eine Fabrik zur Fertigung der Antriebsbatterien. Vor allem Einwände gegen diese erst später beschlossene Baumaßnahme haben in der Folge das gesamte Genehmigungsverfahren zeitlich in die Länge gezogen. Mit der Auslegung des aktualisierten Antrags und rund 800 Einwänden und der Kritik von Umweltverbänden wurde es dann immer weiter verlangsamt. So liegen Einwände von Naturschützern und Anwohner wegen der Wasserversorgung vor.

Bislang soll Tesla bereits fast 6 Milliarden Euro für die Bauarbeiten ausgegeben haben. Zunächst sollen etwa 12.000 Beschäftigte bis zu 500.000 Autos pro Jahr fertigen. Rund 3000 Mitarbeiter sind bereits in Grünheide beschäftigt. Die Produktion der ersten Fahrzeuge könne allerdings erst nach der Abnahme erfolgen, wenn die notwendigen Auflagen erfüllt worden seien. Laut dpa umfasst der Bescheid 536, alle zugehörigen Unterlagen insgesamt über 23.700 Seiten.

Zusätzlich belastet ein Gerichtsstreit über die Wasserförderung aus dem Wasserwerk Eggersdorf. Das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) verhandelte heute über eine Klage der Grünen Liga und des Naturschutzbundes Brandenburg gegen die Bewilligung einer zusätzlichen Wasserentnahme. Von der Entscheidung hängt ab, ob Tesla Wasser von diesem Versorger bekommt oder der bereits bestehende Vertrag zurückgezogen werden muss.

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Das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) hat die Bewilligung einer vergrößerten Entnahme wegen eines Verfahrensfehlers zwischenzeitlich gekippt.

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(fpi)