Ratgeber: Elektroauto mit Solar-Überschuss laden

Wer sowohl Solaranlage als auch E-Auto betreibt, will meistens möglichst viel mit Sonnenstrom fahren. Wir zeigen eine mögliche Variante mit Hardware von SMA.

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Stromanschluss Elektroauto

Das Ziel ist klar: Im E-Auto soll möglichst viel Solarstrom landen. Dafür gebt es verschiedene Lösungen, die in diesem Text beschriebene ist nur eine von vielen.

(Bild: SMA)

Lesezeit: 15 Min.
Von
  • Clemens Gleich
Inhaltsverzeichnis

Eingangs kurz das Problem: Photovoltaik auf dem Dach eines privaten Häuschens spielt sich meistens in vergleichsweise niedrigen Leistungsklassen ab. Bis kürzlich sollten Hausanlagen per Gesetz sogar unter 10 kW Peak (Gleichstrom-Erzeugungs-Spitzenleistung, kWp) bleiben. Die "Liebhaberei"-Steuervereinfachung motiviert Dachbesitzer dazu, diese Grenze im Kopf zu behalten. Sie sehen bereits hier: Mit den vollen 11 kW einer KfW-geförderten Wallbox kann das Auto hier schon einmal nicht laden. Dazu kommen jedoch die restlichen Hausverbraucher, verschiedenste Verluste, Himmelsrichtung, Wetter, Jahreszeit und Neigungswinkel. Meistens liegt die fürs Auto verfügbare Überschussleistung selbst bei voll belegtem Dach also im einstelligen kW-Bereich.

Es gab frühe Pioniere, die bei einer Wolke hinaussprangen und den Autolader abschalteten, um ihn bei Sonne wieder einzuschalten. Heute lösen Hausbesitzer das Problem üblicherweise technisch automatisiert. Es gibt sehr viele Varianten, das anzustellen. Das Heise-Magazin Make stellte beispielsweise eine Eigenbau-Lösung mit einer Steuerung per ESP8266-Mikrocontroller vor. Es gibt Wallboxen, die einen Energiemanager enthalten und Überschuss-Ladung als Feature anbieten (zum Beispiel Myenergy Zappi). Oder es gibt die Variante über einen separaten Energiemanager, der außer Autos auch die restlichen Verbraucher steuert. Eine solche Lösung stellen wir hier vor. Sie eignet sich beim Neubau oder zur nachträglichen Ausrüstung einer bestehenden Anlage.

Dieser Text stellt die hoch automatisierte Lösung der deutschen Firma SMA vor, die Hardware (Wechselrichter, Wallboxen, Energie-Manager) und Software für solare Haustechnik produziert. Der hohe Automatisierungsgrad macht das System für Anwender interessant, die nicht selber basteln wollen, sondern eine funktionierende Installation kaufen, die mit wenig Arbeit das tut, was sie wollen. Dieser Komfort kostet dann entsprechend mehr: Der dreiphasige Wechselrichter Sunny Tripower 10.0 mit 10 kW Wechselstrom-Leistung kostet um die 2000 Euro, die dreiphasige Wallbox EV Charger kostet mindestens 1500 Euro, der Energiemanager Sunny Home Manager 2.0 kostet etwa 650 Euro. Wenn Sie bereits einen Wechselrichter eines anderen Herstellers haben, brauchen Sie für die hier beschriebene Funktion neben dem SMA EV Charger und dem Sunny Home Manager 2.0 den SMA Energy Meter für 330 Euro, der die Abgabeleistung des Wechselrichters misst und in das SMA-Energiemanagement einbindet.