Elektroautos: Tipps zur Schonung der Batterie

Keine Batterie hält ewig, doch der Fahrer eines Elektroautos hat erheblichen Einfluss darauf, wie lange sich der Speicher nutzen lässt.

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VW ID.3

Die Traktionsbatterie eines Elektroautos ist auch nur ein Mensch: Bei Wohlfühltemperatur – zum Beispiel in einer Garage – hält sie länger. Wichtig ist auch, den Stecker abzuziehen, wenn der Ladevorgang beendet ist. Ein permanentes, hohes Spannungsniveau mögen die Batteriezellen nicht.

(Bild: Volkswagen)

Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
Inhaltsverzeichnis

Ein Autoleben kann lang sein. Nach zehn Jahren, so sagt es die Bestandstatistik des Kraftfahrtbundesamts (KBA), sind noch über 75 Prozent der einstmals neu zugelassenen Pkw auf den Straßen unterwegs. Erst nach 15 bis 20 Jahren Nutzung lässt die Gesamtzahl deutlich nach. Irgendwann ist der Punkt gekommen, an dem Reparaturen an Dingen wie Auspuff, Kupplung oder einer rostigen Karosserie zur Verschrottung zwingen. Oder zum Export in einen Staat außerhalb der Europäischen Union.

Wie aber ist die Perspektive für Elektroautos, deren Batterie durch das Laden selbst (Fachbegriff: zyklisch) und durch die Zeit (kalendarisch) altert? Die Hersteller bieten meistens eine Garantie über acht Jahre bis zu einer Restkapazität – abgekürzt SOH für State Of Health – von 70 Prozent. Das würde ungefähr die erste Hälfte der bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor üblichen Lebensdauer umfassen, wobei die Reichweite und die Praxistauglichkeit durch den sinkenden SOH stetig etwas geringer werden. Es stellt sich also besonders für den Privatbesitzer eines Gebrauchtwagens die Frage: Wie kann ich die Traktionsbatterie, das weiterhin teuerste und wertvollste Verschleißteil im Elektroauto, pflegen und erhalten?

Eigentlich pflegt sich die Batterie des Elektroautos von allein. Trotzdem kann der Halter durch sein Verhalten einen großen Einfluss auf die Dauerhaltbarkeit haben – im besten und im schlechtesten Sinn. Betrachten wir zuerst, was das Auto mitbringt oder besser: mitbringen sollte. Ein Batteriesystem ist ein elektrochemischer Speicher. Mehrere Einzelzellen (zum Beispiel zwölf) sind in einem Modul zusammengefasst. Mehrere Module bilden das System, das von einer Managementsoftware gesteuert wird. Diese Software regelt zum Beispiel, wie viel Leistung für den Vortrieb durch den Elektromotor abgegeben und wie viel aufgenommen werden kann. Letzteres passiert beim Bremsen über den Elektromotor, der sogenannten Rekuperation, und beim Laden. Die Zellchemie setzt der Lade- und Entladeleistung Grenzen. Das Managementsystem der Batterie (BMS) berücksichtigt zur Schonung noch engere Limits.