Greenpeace-Studie: Früheres Verbrenner-Verbot würde Milliarden sparen

Würde man EU-weit eher als geplant keine Verbrenner mehr zulassen, könnten Milliarden Euro an Energiekosten gespart werden, zeigt eine Greenpeace-Studie.

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BMW i4

BMW stellt sich auf eine Übergangszeit ein und bietet seine Autos wahlweise mit Elektro- oder Wärmekraftmaschine an. Der Blick unter die Haube eines BMW i4 zeigt, wie viel Platz im Motorraum für den Verbrennungsmotor gelassen wurde.

(Bild: Florian Pillau)

Lesezeit: 2 Min.
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Einer Studie der Umweltorganisation Greenpeace zufolge könnte ein früheres Ende der Neuzulassung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotor Milliarden Euro an Energiekosten sparen. Käme es bereits 2028 zu einem Verbot, statt erst 2035, würden nach dieser Berechnung in Deutschland mindestens 177 Milliarden Euro weniger für Fahrenergie ausgegeben. Das teilte die Umweltorganisation heute in Hamburg mit.

Das EU-Parlament hat sich dafür ausgesprochen, ab 2035 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren mehr neu zuzulassen. Eine Einigung mit den EU-Staaten wird für die kommende Woche erwartet.

Bei dem von Greenpeace geforderten Ausstieg im Jahr 2028 kommt die Studie auf eine EU-weite Einsparung von 635 Milliarden Euro. Benjamin Stephan, Verkehrsexperte bei Greenpeace, sagt dazu: "Die Ampel schreibt im Koalitionsvertrag unmissverständlich, dass der Ausstieg in Deutschland schneller als in der EU kommen muss. Die Regierung sollte dem Verbrennungsmotor endlich ein festes Enddatum geben".

Die Studie im Auftrag von Greenpeace nahm für ihre Berechnungen an, dass sich die Zahl der Autoverkäufe und die im Schnitt gefahrenen Kilometer bis 2025 wieder auf dem Niveau vor der COVID-19-Pandemie befindet. Für die Energiekosten legte sie für Deutschland 1,72 Euro für Benzin und 1,57 Euro für Dieselkraftstoff sowie 32 Cent pro Kilowattstunde zugrunde, das sind noch die Strom- und Treibstoffpreise von Anfang 2021.

Zu den Grundannahmen der Studie gehört auch, dass ein Teil der konventionell angetriebenen Fahrzeuge durch solche mit batterieelektrischem Antrieb und dem heute durchschnittlichen Verbrauch von 17 kWh/100 km ersetzt wird. Die großen Ersparnisse sind also auch auf die deutlich höhere Energieeffizienz der Elektroautos zurückzuführen. Greenpeace geht zudem von eher stabilen Strom- und deutlich schneller steigenden Kraftstoffpreisen aus. Der im Vergleich zum Strom extreme Preisanstieg bei Benzin und Diesel ab Mitte März 2022 hat diese Annahme zwischenzeitlich untermauert.

(fpi)