Bauer verklagt Volkswagen, fordert rasches Ende für Verbrennungsmotoren

Ein Landwirt beklagt Schäden durch den Klimawandel. Dafür macht er VW verantwortlich. Er befasst das Landgericht in Detmold.

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Ein alter, rostiger VW Käfer dessen Motorhaube (hinten) fehlt, weil ein zu großer Motor eingebaut wurde

Symbolbild

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

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Von
  • dpa

In einem Klimaschutz-Streit zwischen einem Biobauern und dem Autokonzern Volkswagen (VW) entscheidet das Detmolder Landgericht am Freitag über das weitere Vorgehen. Der 62-jährige Landwirt fordert von dem Konzern, den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren in diesem Jahrzehnt drastisch herunterzufahren und 2030 ganz einzustellen. Er sieht Volkswagen als zweitgrößten Autokonzern der Welt mitverantwortlich dafür, dass er im Zuge des Klimawandels erhebliche Schäden erlitten und eine schwere Zukunft vor sich hat.

Die Klage wird von Greenpeace unterstützt. VW weist die Vorwürfe zurück und hat die Abweisung der Klage beantragt. In einer Erwiderungsschrift argumentiert VW unter anderem, dass die Nutzung von Autos im Einflussbereich der Fahrer liege. Zudem betont VW Fortschritte in der Elektromobilität.

Die allerdings reichen dem Kläger nicht aus. Bei einer Verhandlung im Mai äußerte das Gericht Kritik an den Vorwürfen, gab dem Kläger aber die Möglichkeit zur Konkretisierung. Das Gericht könnte die Klage am Freitag abweisen. Nach Aussage eines Gerichtssprechers ist aber "überwiegend wahrscheinlich", dass wegen der neu formulierten Anträge wieder eine mündliche Verhandlung zu einem neuen Verhandlungstermin anberaumt wird.

Update

Der Klimaschutz-Streit zwischen einem Biobauern und dem Autokonzern Volkswagen geht weiter. Das Detmolder Landgericht gab am Freitag bekannt, dass es am 3. Februar 2023 eine mündliche Verhandlung geben werde. Der Vorsitzende Richter Manfred Pohlmeier kritisierte einen Antrag des Klägers und forderte Konkretisierungen. Inhaltlich ging er nicht weiter ein auf die Vorwürfe gegen den Autokonzern. Die Anwältin des Klägers, Roda Verheyen, wertete es als Erfolg, dass die Klage nicht abgewiesen worden sei und dass im Februar in der Sache verhandelt werde. Es sei zudem gut, dass der Richter einen anderen Klageantrag nicht erwähnt habe und dieser somit zulässig sei.

Nach dem Gerichtstermin am Freitag rechnet Volkswagen weiter damit, dass die Klage abgewiesen wird. Die Ausführungen des Richters wertete VW in einer Stellungnahme als "ernsthafte Zweifel" an den Vorwürfen.

(ds)