iOS 16: Gelöschte iMessage-Botschaften bleiben zunächst erhalten
Künftig muss man die Löschung von Nachrichten, Threads oder Fotos in der iMessage-App erst noch einmal bestätigen. Das kann sinnvoll sein – oder auch nicht.
Manche Nachricht würde man gerne schnell wieder loswerden.
(Bild: Apple)
In iOS 16 hat Apple diverse Anpassungen an seiner Nachrichten-App vorgenommen. So ist es erstmals möglich, bereits abgeschickte Botschaften nachträglich für einen kurzen Zeitraum zu editieren sowie sogar das Senden rückgängig zu machen. Allerdings gibt es auch intern eine Änderung: Lokal gelöschte iMessages werden nicht mehr sofort vom Gerät entfernt, was Nutzer womöglich gar nicht mitbekommen.
Ein Papierkorb für iMessages
In der Vergangenheit konnte es vorkommen, dass man sich einzelne iMessages, Fotos oder sogar ganze Konversationsverläufe versehentlich gelöscht hat – die App kannte bislang auch keine Undo-Funktion hierfür. Mit iOS 16 endet sich das nun: Die Nachrichten-App erhält, wie man es etwa aus der Fotos-App bereits kennt, einen Papierkorb. Apple warnt beim ersten (lokalen) Löschen einer Botschaft – das wiederum über das Kontextmenü vorgenommen wird –, dass diese künftig nicht mehr sofort vom Gerät entfernt wird: Es taucht ein kurzes Pop-up auf. Allerdings überliest man es leicht.
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Der Papierkorb arbeitet – wie auch in Fotos – nach dem "Später löschen"-Prinzip. Gelöschte Inhalte lassen sich 30 Tage lang wieder zurückholen, wenn man sie nicht händisch – also doppelt – entfernt. Zuvor bleiben sie vorhanden.. Der Papierkorb selbst ist nicht ganz einfach zu finden: Er ist über das Editieren-Kontextmenü in der Nachrichtenübersicht, in der alle Threads gelistet werden, erreichbar.
Doppelt gelöscht hält besser
Der Papierkorb wird dem Nutzer zwangsweise beim Wechsel auf iOS 16 aktiviert. In den Systemeinstellungen unter iMessage gibt es bislang keine Möglichkeit, ihn zu deaktivieren. Will man iMessage-Inhalte also komplett lokal entfernen, muss man stets doppelt löschen. Bei ganzen gelöschten Konversationen hält sich Apple allerdings nicht an die 30-Tage-Regel. Stattdessen könne es hier bis zu 40 Tage dauern, warnt der Konzern. Immerhin gibt es dazu einen Countdown, den man im Papierkorb einsehen kann.
Aus Datenschutzgründen eher störend: Der Papierkorbordner, den Apple als "Zuletzt gelöscht" bezeichnet, steht komplett offen, solange das Gerät entsperrt ist. Während der gleichnamige Ordner in der Fotos-App in iOS 16 standardmäßig nur mittels Authentifizierung (Face ID, Touch ID oder PIN) erreicht werden kann, gibt es ein solches Feature bei iMessages nicht. Das sollte Apple dringend ändern. Die Funktion ist nicht mit dem neuen "Unsend"-Feature zu verwechseln, mit dem man zwei Minuten lang das Senden an eine andere Person rückgängig machen kann. Auch hier gibt es jedoch Einschränkungen: Das funktioniert auch nur dann, wenn die Gegenstelle selbst über iOS 16 verfügt (oder iPadOS 16 und macOS 13, die erst im Oktober erscheinen).
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(bsc)