Elektroautos: EU-Verkehrsausschuss will alle 60 km eine Ladestation

Nach der EU-Kommission hat der Verkehrssausschuss des EU-Parlaments seine Vorschläge für einen schnelleren Ausbau der Lade-Infrastruktur vorgelegt.

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(Bild: heise online / Clemens Gleich)

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Der Verkehrsausschuss des Europaparlaments tritt dafür ein, dass Elektroautos alle 60 km eine Ladestation vorfinden. Mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge sollen alle 100 km aufgetankt werden können. Die Ladestationen sollen einfach zu bedienen, der Kraftstoff erschwinglich sein.

Die Vorlage für eine Verordnung enthält Vorschläge zur Beschleunigung der Infrastruktur alternativer Antriebe, die teilweise rigider sind als die der EU-Kommission. Sie geht nun in das Plenum des EU-Parlaments. Falls das Parlament sie annimmt, würden Gespräche mit den Regierungen im EU-Rat für eine entsprechende Gesetzgebung aufgenommen, heißt es in einer Mitteilung des Europaparlaments.

Die EU-Mitgliedsstaaten sollen nach Auffassung des Ausschusses verbindliche nationale Mindestziele für den Ausbau von Infrastruktur für alternative Kraftstoffe festlegen. Die Pläne dafür und wie die Ziele erreicht werden sollen, müssten die Länder bis 2024 vorlegen. Deutschland ist voriges Jahr zumindest teilweise vorgeprescht, aus dem hier verabschiedeten Schnellladegesetz ergibt sich, dass im Fernverkehr Ladestationen in Abständen von bis zu 30 km vorhanden sein sollten.

Konkret sollen bis 2026 entlang der Hauptstraßen in der EU alle 60 km Ladestationen für Pkw verfügbar sein. Für Lkw und Busse ebenfalls in diesem Abstand, zunächst aber nur auf den zehn Hauptverkehrsadern des Trans-European Tranport Network. Im Unterschied zu den Vorschlägen der EU-Kommission für eine Verordnung wollen die Abgeordneten des Ausschusses, dass Ladestationen für Lkw schneller eingerichtet werden.

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Auch hatte die EU-Kommission vorgesehen, alle 150 km eine Wasserstofftankstelle einzurichten, und zwar bis 2031. Der Ausschuss schlägt nun vor, dass bis 2028 alle 100 km eine solche Tankstelle entlang aller Hauptstraßen verfügbar sein soll.

Ebenso wie die Kommission tritt der Verkehrsausschuss dafür ein, dass die Bedienung der Ladepunkte oder Tankstellen nutzerfreundlich sein muss. Die Preise sollten transparent pro kWh oder pro kg dargestellt werden und eine reibungslose Bezahlung möglich sein. Bis 2027 müssge ein EU-Zugangspunkt für Daten alternativer Kraftstoffe eingerichtet werden, über den Informationen über die Verfügbarkeit, Wartezeiten und Preise an verschiedenen Stationen erhältlich sein sollen.

(anw)