Online-Handelsregister lädt zum Datenmissbrauch ein

Ein neues staatliches Online-Portal hat den Zugang zum Handelsregister mit sensiblen persönlichen Daten erleichtert. Unternehmen protestieren aber dagegen.

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Datenschutz

(Bild: dpa, Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

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Seit dem 1. August 2022 lassen sich die Einträge im Handels-, Genossenschafts-, Partnerschafts- und Vereinsregister kostenlos per Webformular abrufen. Das klingt erst einmal wie eine gute Nachricht, nach mehr Transparenz. So kann sich ein Unternehmen leichter über eine Firma informieren, mit der es ein Geschäft anbahnt. Journalisten können so einfacher den Beteiligungsstrukturen dubioser Firmen hinterher recherchieren.

Die Öffnung der Register hat allerdings einen Schönheitsfehler. Die jetzt wesentlich einfacher als bisher zugängigen Geschäftsunterlagen enthalten auch viele sensible Informationen etwa über Geschäftsführer und Vereinsvorstände.

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Es lohnt sich, einmal genauer hinzuschauen, was bei der Umstellung des Handelsregisters schiefgelaufen ist. Der Vorgang ist ein gutes Lehrstück darüber, was passieren kann, wenn man einen Prozess digitalisiert, ohne alle Konsequenzen zu berücksichtigen.