Verkehrssicherheit: Warum viele Ampeln per Funk manipulierbar sind
Busse und Bahnen surfen vielerorts auf einer grünen Welle, indem sie die Ampeln über Funk ansteuern. Die verwendete Technik ist jedoch unzureichend geschützt.
(Bild: Wingedbull | Destina | stock.adobe.com | Composing: c‘t)
- Ronald Eikenberg
- David Wischnjak
Vielen Autofahrern kommt das bekannt vor: Man steht ewig vor einer roten Ampel. Doch kaum taucht ein Linienbus auf, schaltet die Ampel auf Grün, noch bevor der Bus zum Stehen kommt. Dahinter steckt ein System zur Beeinflussung der Ampelphasen – und so mancher hätte diese Technik wohl gern in seinem Pkw. Wir haben in einer gemeinsamen Recherche mit den Politikmagazinen Panorama 3 (NDR) und Kontrovers (BR) untersucht, wie das System funktioniert und wie sicher es ist – schließlich sind Ampeln ein kritisches Angriffsziel für Hacker.
Die magische Technik verbirgt sich hinter der sperrigen Bezeichnung Lichtsignalanlagen-Beeinflussung. Lichtsignalanlage (LSA) ist Behördendeutsch für Ampel. Viele Nahverkehrsbetriebe statten ihre Fahrzeuge mit Systemen zur LSA-Beeinflussung aus. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Fernbedienung, mit der Ampeln beliebig geschaltet werden können: Das ÖPNV-Fahrzeug (zum Beispiel ein Bus) meldet sich darüber bei der Ampel an, bevor es sie erreicht, um gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern bevorzugt zu werden und schneller voranzukommen.
Die Ampel passt ihre Schaltzeiten daran an, etwa indem sie die aktuelle Grünphase verlängert oder die nächste vorzieht. Im besten Fall ist die Ampel rechtzeitig grün und das Fahrzeug kann einfach durchfahren. Damit sollen Verspätungen des ÖPNV reduziert werden, ohne dass dauerhaft für den Individualverkehr ungünstige Schaltprogramme eingeführt werden müssen. Folglich sind auch nicht alle Ampeln mit der Technik ausgestattet, sondern primär solche auf den Routen des ÖPNV.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Verkehrssicherheit: Warum viele Ampeln per Funk manipulierbar sind". Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.