Im Test: Gigaset GS5 Senior mit seniorengerechter Android-Oberfläche

Smartphones für Senioren sollen alles können, ohne zu überfordern. Gigaset versucht sich an diesem Spagat, spart allerdings deutlich an der Hardware.

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Ach nee, in meinem Alter komme ich mit so einem Smartphone nicht mehr zurecht – solche Argumente hören viele von ihrer betagten Verwandtschaft. Einfach abfinden muss man sich damit aber noch lange nicht, schließlich sind Smartphones für alle Altersklassen praktisch. Sicher, viele Modelle schrecken mit ihren rutschigen Glasgehäusen, viel zu kleiner Schrift und überladener Benutzeroberfläche ältere Menschen ab. Doch der deutsche Hersteller Gigaset hat mit dem knapp 300 Euro teuren GS5 Senior ein Android-Smartphone von Grund auf für die Bedürfnisse älterer Nutzer konzipiert, anstatt wie das Gros der Anbieter nur hier einige Bauteile oder da ein paar Software-Features anzupassen.

Das beginnt bereits beim Lieferumfang. Im Karton liegt nicht nur das Smartphone, sondern auch eine passende Lederhülle zum Aufklappen, ein Netzteil, ein USB-C-Kabel mit magnetischem Adapter zum leichteren Anstöpseln und das Gigaset-Trainingsbuch. Darin bekommen Smartphone-Neulinge die Bedienung und grundlegenden Funktionen genau erläutert. Die mit vielen Screenshots illustrierten, verständlich formulierten Anleitungen setzen kaum Grundwissen voraus. Der Akku für das GS5 liegt separat in der Kiste. Um ihn einzusetzen, muss man zunächst die hintere Abdeckung des Smartphones entfernen – aber auch das erklärt das Trainingsbuch.

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Beim Einschalten des GS5 Senior grüßt eine übersichtliche Android-Oberfläche in Schwarz-Weiß-Optik mit großen Schriften und Symbolen. Die quadratischen Schaltflächen erinnern ein wenig an die Kacheln von Windows Phone. Alles was über die voreingestellten Grundfunktionen wie Telefon, SMS, Mail oder Kamera hinausgeht, wird komplett ausgeblendet und muss gesondert aktiviert werden. Das ist sinnvoll: Selbst absolute Späteinsteiger können damit direkt loslegen und die Komplexität allmählich erhöhen. Zu den zuschaltbaren Funktionen gehören unter anderem die normale statt der vereinfachten Bildschirmtastatur sowie die Spracherkennung, jedoch keine Kartenapp zur Orientierung – die muss man gesondert installieren.