JPEG XL: Auch Mozilla unterstĂĽtzt das neue Grafikformat nicht
Mozilla steht JPEG XL "neutral" gegenüber, zu klein seien die Vorteile des Formats für das offene Web. In Firefox ziehe es damit bis auf Weiteres nicht ein.​
Mozilla hat Stellung zu einer möglichen Unterstützung des Grafikformats JPEG XL als künftiger Web-Standard bezogen. Man stehe dem Raster-Bild-Format und JPEG-Nachfolger "neutral" gegenüber. Die Stellungnahme von Mozilla Distinguished Engineer Martin Thomson bei GitHub ist eine Antwort auf eine Anfrage, die ein User bereits im Mai 2021 unter der Überschrift "Request for Mozilla Position on an Emerging Web Specification" gestellt hatte.
Grundsätzlich, leitet Thomson seine Antwort ein, müsse man zwei Faktoren gegeneinander abwägen. Einerseits brächten neue Web-Standards immer auch Kosten mit sich – sowohl für Mozilla als auch für das WWW an sich. Weniger Standards seien daher besser, weil die Komplexität der Instandhaltungsmaßnahmen sinke. Neue Dateiformate hingegen müssten erst nachweisen, dass sie einen "einen wesentlichen Vorteil gegenüber dem Bestehenden bieten."
Auch schon egal = neutral
Andererseits gebe es im Internet ohnehin schon "eine Vielzahl von Raster-Bild-Formaten mit vielen der gleichen Probleme". Anders gesagt: JPEG XL würde das Kraut als zusätzlicher Standard auch nicht mehr Fett machen. Daher sei man grundsätzlich nicht gegen das neue Format, das zudem auch "einige potenzielle Vorteile, sowohl in Bezug auf die Funktionen als auch auf die Leistung" biete. Dennoch sehe man diese Vorteile gegenüber bestehenden Dateiformaten nicht als groß genug an, JPEG XL in die offizielle Variante seines Webbrowser Firefox zu integrieren. Die experimentelle Entwickler-Version Firefox Nightly unterstützt JPEG XL indes bereits seit April 2021.
Google hatte dem JPEG-Nachfolger bereits im Oktober 2022 die UnterstĂĽtzung entzogen und auch den Support in experimentellen Entwickler-Versionen seines Browsers Chromium entfernt. Auch Google fĂĽhrte neben vermeintlich mangelndem Interesse zu geringe technische Vorteile als Grund an. Damals hatte das Unternehmen fĂĽr die Entscheidung groĂźen Unmut aus der Userschaft, aber auch aus der Industrie geerntet. Letzte Hoffnungen ruhten nun auf dem letzten verbleibenden groĂźen Google-Konkurrenten am Browser-Markt: Firefox.
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Ganz schlieĂźt Mozilla die TĂĽr fĂĽr JPEG XL dennoch nicht. Sollte die Nutzung des JPEG-Nachfolge-Formats sich noch deutlich steigern, mĂĽsse man noch einmal evaluieren, das Dateiformat auch in den Standard-Firefox zu integrieren. In dem Fall wĂĽrde es sich jedoch um eine Entscheidung des Produkt-Managements handeln, nicht um eine ideologische UnterstĂĽtzung eines offenen, neuen Web-Standards.
Siehe dazu auch:
(jvo)