Nvidia-Chef Huang kündigt "große Überraschung" an

Während einer Telefonkonferenz mit Analysten anlässlich der Bekanntgabe der jüngsten Quartalsergebnisse orakelte Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang über kommende Neuheiten.

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Anlässlich der Bekanntgabe ihrer jüngsten Quartalszahlen führte die Firma Nvidia – wie üblich – eine Telefonkonferenz durch, auf der Analysten auch Fragen an Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang richteten. Außer einigen Fragen zu den Grafikchip-Problemen und zu Details des laufenden Geschäfts spielte auch die Zukunft der Mainboard-Chipsatz-Sparte eine Rolle. Weil sowohl AMD als auch Intel in Zukunft Kombi-Prozessoren mit integrierten Grafikfunktionen fertigen wollen, geht man davon aus, dass sich Nvidia im Chipsatz-Markt neu positionieren muss. Zudem ist mit Intel ein Streit um Chipsätze für die kommenden Prozessoren der Nehalem-Generation (Core i7/i5/i3) entbrannt.

Auf entsprechende Nachfragen sagte Huang, sein Unternehmen erwarte zumindest im Verlauf des kommenden Jahres keinen nennenswerten Rückgang des Chipsatz-Geschäfts; zurzeit sei die Nachfrage – trotz der bevorstehenden Core-i5-Einführung – hoch, auch die Ion-Produkte liefen gut. Auf die direkte Frage nach kommenden Nvidia-Chipsätzen für Intels Nehalem-Prozessoren antwortete Huang, solche "entwickeln wir gar nicht unbedingt" (not necessarily). Grundsätzlich fahre man bei den Chipsätzen für PC-Mainboards aber die Strategie, stets etwas mehr zu bieten als AMD oder Intel selbst. Das müsse aber ja nicht in Form eines klassischen Chipsatzes realisiert werden – es gebe vielmehr zahlreiche unterschiedliche Wege zu diesem Ziel. Huang versprach diesbezüglich eine "große Überraschung", über die er aber noch nicht sprechen könne – da müsse man schlichtweg abwarten.

Die kommenden Intel-Prozessoren im LGA1156-Gehäuse für Desktop-PCs und ihre Mobilversionen haben – anders als der Core i7 im LGA1366-Gehäuse – keine leistungsfähige QPI- oder HyperTransport-Schnittstelle, über die ein Zusatz-(Grafik-)Chip den Hauptspeicher mitnutzen könnte, den der in der CPU integrierte Speicher-Controller anbindet. Deshalb vereint Intel beim 2010 erwarteten Core i3 ein 32-nm-Die mit zwei CPU-Kernen sowie ein 45-nm-Die mit Grafik- und Chipsatz-Northbridge-Funktionen in einem Prozessorgehäuse. In allen LGA1156-Prozessoren steckt ein PCI Express Root Complex, der einen PCIe-x16- sowie einen DMI-Port anbindet.

Nvidia könnte beispielsweise eine Art Onboard-GPU mit PCIe-Schnittstelle entwickeln, die aufwendige Grafikberechnungen übernimmt oder auch als GPGPU-Applikationsbeschleuniger dient. (ciw)