Windows Embedded: Eigentlich nur kleine Updates

Von Windows 7 wird es auch eine modulare Version geben - aber noch nicht jetzt; Windows Embedded CE bekommt ein paar Updates.

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Von
  • Benjamin Benz

Einen Monat vor dem offiziellen Start von Windows 7 hat Microsoft auch für die Windows-Embedded-Gemeinde ein paar Neuigkeiten: Von dem neuen Windows soll es wieder eine komponentenbasierte Variante geben. Allerdings müssen die Entwickler von Point-of-Sale-Systemen, Computerkassen und anderen Geräten, die nur ein abgespecktes Windows bekommen sollen, noch warten, denn Windows Embedded Standard 2011 (Codename Quebec) erscheint erst im zweiten Halbjahr 2010. Derzeit verteilt Microsoft an registrierte Kunden schon mal eine Community Technology Preview (CTP), die aber noch vor dem Alpha-Stadium ist. Bis dahin gibt es weiterhin nur das modulare XP; Vista hat Microsoft nie in dieser Form angeboten.

Bereits dieses Jahr gibt es neue Versionen von Windows Embedded Enterprise und Windows Embedded Server. Bei beiden handelt es sich nur um besondere Lizenzformen von Windows 7 respektive Windows Server 2008 R2. Sie sind beispielsweise für Geräte wie Scanner-Kassen gedacht, die genau einem Einsatzweck dienen. Microsoft bietet in diesem Rahmen Windows 7 Professional und Ultimate an. Aber auch Windows XP wird es in dieser Lizenzform – die nicht für Privatanwender gedacht ist – noch bis 2016 geben.

Für eine neue Versionsnummer hat es bei Windows Embedded CE nicht gereicht, aber die Version 6.0 bekommt immerhin ein Release 3. "CE" kennzeichnet das Windows, das auch auf Nicht-x86-CPUs – wie denen mit ARM-Kern – läuft. Besonders am Herzen liegt Microsoft an R3 "Silverlight for Windows Embedded". Es soll die Entwicklung von Bedienoberflächen vereinfachen. Designer können mit denselben Werkzeugen, die sie auch für Silverlight-Webseiten benutzen, die Oberfläche konstruieren. Eine C++-API übernimmt das Backend, mit dem Programmierer die Eingaben verarbeiten können.

Außerdem gibt es eine Neuauflage des Internet Explorer Embedded, der Flash light enthält und bessere Zoomfunktionen und 1-Finger-Gesten bieten soll. Multitouch behält Microsoft allerdings späteren Versionen vor. Wieder mit an Bord kommen die Dokumentenbetrachter für Office-Dokumente, die mit dem Übergang von Windows Embedded CE 5.0 auf 6.0 verschwunden waren. Von Windows Mobile entliehen ist der Connection Manager, mit dem sich Netzwerkverbindungen per WLAN, UMTS und Co. gewichten lassen, sodass das Gerät immer die passende nutzt.

Um auch Bastler und Studenten für Windows Embedded zu gewinnen, hat Microsoft den Entwicklerwettbewerb Spark unter dem Namen EmbeddedSPARK Challenge 2010 neu aufgelegt. Auch wenn die Wettbewerbsseite stolz verkündet, die Challenge sei seit heute eröffnet, so verweist die Registrierungsseite (noch) auf den bereits beendeten vorherigen Wettbewerb. Es dürfte jedoch wieder darauf hinauslaufen, dass die Teilnehmer eine Windows-Embedded-CE-Lizenz sowie Visual Studio Pro gestellt bekommen und ein Entwicklungskit von einer der Partnerfirmen kaufen müssen. Wahrscheinlich geht es auch in der kommenden Runde um die Entwicklung von Embedded-Systemen für den Home- und Multimedia-Bereich. (bbe)