Starterbatterie in Lithium-Ionen-Technik
Porsche bringt die erste Lithium-Ionen-Starterbatterie auf den Markt. Als Gegenwert fĂĽr einen strammen Aufpreis winkt Fahrern von 911 GT3, 911 GT3 RS und Boxster Spyder vor allem ein Gewichtsvorteil
- Gernot Goppelt
Stuttgart, 23. November 2009 – Das Einfache liegt so nah, könnte man sagen, wenn man diese Mitteilung liest: Porsche bringt "als erster Automobilhersteller" eine Starterbatterie in Lithium-Ionen-Technik. Der Haken dabei: Wer die weniger als 6 kg wiegende Batterie sein eigen nennen möchte, muss sie als Sonderausstattung für 1904 Euro bestellen. Die "Leichtbau-Batterie", immerhin über 10 kg leichter als eine Bleibatterie mit 60 Ah, gibt es ab Januar 2010 für die Modelle 911 GT3 , 911 GT 3 RS und Boxster Spyder – allesamt auf niedriges Gewicht getrimmte Modelle.
Hauptsache leicht
Einen neuen Trend fĂĽr den allgemeinen Automobilbau wird Porsche vermutlich nicht setzen. Erstens kommt die Batterie im Pack mit einer herkömmlichen Starterbatterie, die im Winter den Platz des LeichtÂgewichts einnimmt. Warum? Bei Temperaturen unter 0 °C tut sich die Lithium-Ionen-Batterie schwer und könnte streiken. Zweitens werden nur solvente Sportsleute fast 2000 Euro fĂĽr 10 kg weniger ausgeben wollen, trotz einiger weitere Vorteile der Lithium-Ionen-Technik.
Starterbatterie in Lithium-Ionen-Technik (4 Bilder)

Die Li-Ion-Starterbatterie ist genauso lang und breit wie eine herkömmliche Batterie - aber deutlich flacher.
Lädt schneller, hält länger
So genügt der Batterie eine Nennkapazität von 18 Ah anstatt 60 Ah der Bleibatterie – letztere kann laut Porsche nur zu einem Drittel ihrer Kapazität genutzt werden, die von den Zuffenhausenern eingesetzte Li-Ion-Technik hat dieses Problem nicht. Außerdem sei bei der Li-Ion-Batterie die Leistungsabgabe über den nutzbaren Ladezustand besser. Beispielsweise liefere sie beim Motorstart ihre volle Leistung fast unabhängig vom Ladezustand. Außerdem könne sie im Betrieb wegen ihres geringeren Innenwiderstands mehr Strom aufnehmen und sei deswegen schneller aufgeladen. Schließlich vertrage sie mehr Ladezyklen als Bleibatterien, neige weniger zur Selbstentladung und sei haltbarer.