Microsoft und EU kurz vor Einigung im Kartellverfahren um Internet Explorer

Der Softwarekonzern will an seinem Auswahlfenster für alternative Web-Browser von Opera geforderte Änderungen vornehmen. Laut Medienberichten könnte das Kartellverfahren noch in diesem Monat beendet werden.

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Die EU-Kommission und der US-Softwarekonzern Microsoft stehen laut einem Medienbericht kurz vor der Einigung im Kartellverfahren um die Bündelung des Internet Explorer mit dem Betriebssystem Windows. Microsoft habe zugesagt, in seinem Fenster zur Auswahl alternativer Web-Browser Änderungen vorzunehmen, die der norwegische Web-Browser-Hersteller Opera gefordert habe, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Personen. Somit könne der zum 15. Dezember beigelegt werden.

An diesem Vorschlag von Microsoft hatte Opera einiges auszusetzen.

Das Kartellverfahren war nach einer Beschwerde Operas eingeleitet worden. Die EU-Kommission fordert, dass es in Windows mehr Auswahl bei Browsern geben soll. Anfang Oktober begrüßte die EU-Kommission Microsofts Vorschlag, den Windows-Nutzern bei Inbetriebnahme eines neuen Systems ein Auswahlfenster innerhalb des Internet Explorer zu präsentieren, in dem sie durch Klick auf ein Programmsymbol einen alternativen Web-Browser installieren können. Die Microsoft-Konkurrenten waren allerdings mit der Gestaltung des Fensters nicht einverstanden, zum Beispiel mit der Reihenfolge der angebotenen Programme.

Um Opera entgegenzukommen, wolle Microsoft die fünf installierbaren Web-Browser nun nach dem Zufallsprinzip im Auswahlfenster auflisten. Die Redmonder hatten vorgeschlagen, die Web-Browser alphabetisch nach den Namen der Anbieter von links nach rechts zu sortieren. Apples Safari wäre dann am linken Rand gelandet, Microsofts Internet Explorer zwischen Google Chrome und Mozillas Firefox in der Mitte, Opera ganz rechts.

Opera hatte sich ebenfalls daran gestört, dass das Auswahlfenster im Internet Explorer gezeigt werden solle. Laut Wall Street Journal will Microsoft auch hier entgegenkommen und alle Markenzeichen entfernen, die den Eindruck erwecken könnten, beim Internet Explorer handele es sich um den Standard- oder empfohlenen Web-Browser. Die Vorschläge stießen in der EU-Kommission auf Zustimmung, nun müssten sie noch von den Mitgliedsländern abgesegnet werden.

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(anw)