Kameras in jedem Auto

Mit neuartigen Fahrerassistenzsystemen sollen Fahrzeuge sicherer werden – vor allem dank moderner Bilderkennung.

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Ein Test: Drehen wir mit dem Auto auf einem regennassen Parkplatz eine flotte Runde ohne elektronische Fahrdynamikregelung. "Sie werden sicherlich schlingern und arge Probleme bekommen, die Spur zu halten", sagt Dirk Rossberg, Leiter der Abteilung Assistenzsysteme Fahrerarbeitsplatz bei BMW. Er würde das zwar nicht empfehlen, aber eindrucksvoller könne man heutzutage den Sicherheitsgewinn im Automobil durch moderne Technik kaum zeigen.

Das Problem: Solche Anti-Schleuder-Systeme helfen immer erst dann, wenn der Fahrer schon mitten in der meist eigens herbeigeführten kritischen Fahrsituation steckt. Wichtig wäre es deshalb, dass der Fahrer erst gar nicht in die Situation kommt, in der er abrupt bremsen oder ausweichen muss. Nicht nur BMW, sondern praktisch alle namhaften Automobilhersteller und -zulieferer arbeiten daher fieberhaft daran, dem Automobil und damit dem Fahrer mit Hilfe von Kameratechnik Schritt für Schritt einen 360-Grad-Rundumblick zu verschaffen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

"Kamerabasierte Fahrerassistenzsysteme sind ganz klar stark im Aufwind", sagt auch Stefan Hahn, Leiter der Forschung und Vorentwicklung für Bildverarbeitung bei Daimler. So helfen die elektronischen Augen schon heute in vielen Oberklasselimousinen wie der E-Klasse oder dem aktuellen 7er-BMW serienmäßig beim Einparken, Spurhalten und dem Einhalten des richtigen Abstands zum Vordermann.

Schon heute gibt es ein großes Potenzial für Kameratechnik im Automobil. "Aber die wahre Königsklasse sind solche Geräte, die Personen und Fahrzeuge zuverlässig erkennen können – vor allem solche, die sich quer zur eigenen Fahrtrichtung bewegen", sagt Thorsten Ringbeck, Director Business Development von PMD Technologies. Er denke da insbesondere an Kinder oder Spaziergänger, die unvermittelt auf die Straße laufen, oder unübersichtliche Kreuzungen überqueren.

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