Speicherpreise sinken langsam, aber stetig
Nach Angaben des Handelsportals DRAMeXchange.com sinken die Händler-Einkaufspreise für Speicherchips und -module kontinuierlich.
Nach Angaben des Handelsportals DRAMeXchange.com sinken die Händler-Einkaufspreise für Speicherchips und -module kontinuierlich. Das sind gute Nachrichten für die Kunden, ist aber weniger erfreulich für die Chipfirmen, die teilweise erst langsam aus der Verlustzone krabbeln.
Die Preise sinken allerdings nicht drastisch, sondern allmählich -- und auch stark unterschiedlich je nach DRAM-Typ. Während vor allem bei der Mainstream-Ware (256-MBit-Chips in den Speed Grades DDR266, DDR333 und DDR400) die Vertragspreise seit der ersten Oktoberhälfte um bis zu 12 Prozent gefallen sein sollen, blieben sie bei PC133-Speicherchips stabiler. Bei letzteren gibt es nicht so viele Angebote, aber einen im Vergleich dazu noch großen Nachrüst-Markt -- etwa bei Servern. Außerdem stecken Single-Data-Rate-SDRAMs auch in Netzwerkgeräten, Druckern, preiswerten Grafikkarten oder als Cache-Speicher auf (SCSI-)RAID-Hostadaptern.
Laut DRAMeXchange sanken zunächst die Spotmarkt-Preise der frei gehandelten DRAM-Chips, dann folgten auch die Vertragspreise für längerfristige Liefervereinbarungen. Heute kostet demnach ein 256-MBit-DDR400-SDRAM (32Mx8) um die 5 US-Dollar (Vertragspreis) beziehungsweise 4 US-Dollar (Spot), ein PC3200-DIMM aus acht solcher Chips liegt bei 42 US-Dollar. Ein PC133-Chip gleicher Kapazität und Organisation ist auf dem Spot-Markt satte 40 Prozent teurer. Auch im deutschen Einzelhandel kosten Original-Module von Chipherstellern für PC133 bei gleicher Kapazität deutlich mehr als PC3200-DIMMs.
Unterdessen wird spekuliert, dass Hynix (zurzeit viertgrößter DRAM-Hersteller der Welt) sein Speicherchip-Geschäft an die Grace Semiconductor Manufacturing Corporation (GSMC) mit Sitz im chinesischen Schanghai auslagern wolle. Bisher ist das Auslagern von DRAM-Produkten an reine Fertigungs-Spezialisten (Chip-Foundries) selten -- eher reservieren die großen Marken sich Kapazitäten bei kleineren Herstellern, die auch selbst DRAMs bauen. Foundries stellen meist Logik-Chips und Prozessoren her.
Wegen der allgemein steigenden Halbleiter-Nachfrage wollen nach Angaben der taiwanischen DigiTimes auch die Chip-Foundries TSMC, UMC (beide Taiwan) und SMIC (Schanghai/China) im ersten Quartal 2004 ihre Preise um 10 bis 15 Prozent erhöhen. Kürzlich wurde über drohende Lieferengpässe bei Flash-Speicherchips berichtet. (ciw)