Freitag: Intel-Chipfabrik auf der Kippe, Start der Jupiter-Mission verschoben

Intel will mehr Geld + Jupiter-Sonde soll heute starten + Weitergabe von Gesundheitsdaten + Gesetz gegen "digitale Gewalt" + Weniger Schiene, mehr Straße

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Intel-Chipfabriik in Madgeburg (Modell), dazu Text: FREITAG Intel-Chipfabrik, Jupiter-Sonde JUICE, Patientenschutz, Vorratsdatenspeicherung & Klima

(Bild: Intel / heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

In Magdeburg soll eine Chipfabrik des US-Herstellers Intel ab 2028 Computerprozessoren herstellen. Doch gestiegene Energiekosten und hohe US-Subventionen gefährden das Projekt. Der Baubeginn ist ungewiss. Wie so oft geht es ums Geld. Die Europäische Raumfahrtagentur ESA musste derweil den Start der Ariane-5-Trägerrakete mit der Jupiter-Sonde JUICE an Bord wegen riskanter Wetterbedingungen verschieben. Er soll nun am heutigen Freitag stattfinden. Und Datenschutzorganisationen und Berufsverbände fordern mehr Patientenschutz bei der Weitergabe von Gesundheitsdaten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Es wäre die die größte Auslandsinvestition in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg. Der US-Konzern Intel plant in Magdeburg eine gewaltige Chipfabrik. Doch die enorm gestiegenen Kosten, nicht zuletzt durch die hohen Bau- und Energiekosten in Deutschland, bereiten Intel Sorgen. Gleichzeitig winken in den USA deutlich höhere Subventionen als die, die Deutschland und die Europäische Union bislang bieten. Ob überhaupt gebaut wird, ist keineswegs klar. Es geht nun ums liebe Geld. Chipfabrik: Intel will mehr Subventionen, Magdeburg will höhere Investition

Eigentlich war alles bereit. Am Donnerstag um 14:15 Uhr MEZ sollte die Ariane-5-Trägerrakete mit der Raumsonde JUICE an Bord vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana zum Jupiter starten. Dann aber spielte das Wetter nicht mit und die Europäische Raumfahrtagentur ESA musste den Start verschieben. Als neuer Starttermin ist der heutige Freitag 14:14 Uhr MEZ vorgesehen. Die europäische Raumfahrtagentur ESA überträgt das Ereignis live ab 13:35 Uhr im eigenen Web TV sowie auf ihrem YouTube-Kanal. Die Links und weitere Infos finden Sie hier: ESA verschiebt Start der Jupiter-Sonde JUICE um einen Tag

"So nicht!", sagen Medizin-Verbände und Datenschützer. Gesundheitsdaten sollten durchaus für die Forschung genutzt werden, aber nicht heimlich. Nur mit Zustimmung der Patienten könne sich der geplante europäische Gesundheitsdatenraum Vertrauen erarbeiten. In einem offenen Brief fordern Organisationen, die Patienten, Arbeitnehmer, medizinisches Fachpersonal und Menschen mit Behinderungen vertreten, die Mitglieder des EU-Parlaments zur Wahrung der Patientenrechte bei der Weitergabe von Gesundheitsdaten auf. Offener Brief: Verbände fordern Opt-in bei Weitergabe von Gesundheitsdaten

Die am Mittwoch von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) vorgelegten Eckpunkte für ein Gesetz gegen "digitale Gewalt" wurden von zivilgesellschaftlichen Organisation unterschiedlich aufgenommen. Für Kritik sorgen dabei weniger die geplanten Kontensperren für Hetzer in den sozialen Medien, als vielmehr der breite zivilrechtliche Auskunftsanspruch gegen Betreiber sozialer Netzwerke und Messenger-Dienste, der auch für IP-Adressen gelten soll. Die dadurch erzwungene Vorratsdatenspeicherung wird als "massiver Eingriff in die Privatsphäre" gegeißelt. Gesetz gegen "digitale Gewalt": Vorratsdatenspeicherung "durch die Hintertür"

Im Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Grünen sollen bis 2030 schon doppelt so viele Menschen Bahn fahren und die Transportleistung der Schiene soll auf ein Viertel des gesamten Güteraufkommens kräftig steigen. Ein Hauptziel ist dabei eine Verringerung klimawirksamer Emissionen. Ein Bericht des liberal geführten Verkehrsministeriums zweifelt am Konzept, Verkehr zum Klimaschutz auf die Schiene zu verlagern und schlägt vor, die Straße stärker zu fördern. Ärger in der Koalition dürfte vorprogrammiert sein. Klimaschutz: Verkehrsminister Wissing will weniger Verkehr auf Schiene verlagern

Auch noch wichtig:

(akn)