Threads: Twitter-Alternative von Meta wohl ab Donnerstag verfügbar

Die eng an Instagram gekoppelte Twitter-Alternative von Meta wird wohl ab dem Donnerstag eröffnet. Das war im App Store einsehbar, wo Threads bereits steht.

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Threads

Screenshots zu Threads

(Bild: App Store)

Lesezeit: 4 Min.

Die Twitter-Alternative der Facebook-Mutter Meta soll am Donnerstag starten, ob man sich direkt anmelden kann, ist noch unklar. Das berichtet unter anderem The Verge unter Berufung auf Informationen, die jetzt auch im App Store von Apple verfügbar sind. Im Play Store für Android war die App namens Threads bereits am Wochenende kurz aufgetaucht, seit Montag ist die Informationsseite nun dauerhaft abrufbar. Dort wird Threads als "Instagrams textbasierte Konversations-App" beschrieben. Screenshots zeigen eine Anwendung, die stark an Twitter, Mastodon und BlueSky erinnert. Einloggen können wird man sich demnach mit dem Instagram-Account.

Dass Meta an einer Twitter-Alternative arbeitet, war im Frühjahr bekannt geworden, wenige Monate nach der Übernahme des Originals durch Elon Musk und vor dem Hintergrund der dort aufgetretenen Schwierigkeiten. Intern hat Meta vom Wunsch vieler Urheber und öffentlicher Personen nach einer Plattform gesprochen, "die vernünftig geführt wird und der sie vertrauen können", hatte The Verge Produktchef Chris Cox zitiert. Spätestens damit hatte der Konzern den Zorn von Elon Musk auf sich gezogen, der in der Folge Meta-Chef Mark Zuckerberg zum Kampf herausgefordert hatte – was dieser bereits angenommen hat. Der Zeitpunkt für die Einführung von Threads könnte jedenfalls kaum besser sein, ein auf Twitter eingeführtes Leselimit lässt viele nach einer Alternative suchen.

Während die grundlegenden Funktionen von Threads an das große Vorbild Twitter und die Alternativen angelehnt sind, wird vor allem zu beobachten sein, wie die geplante Anbindung über ActivityPub ans Fediverse funktionieren könnte. Dieser Zusammenschluss ist vor allem dank Mastodon zuletzt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerutscht – die seit 2016 entwickelte Twitter-Alternative ist seit dem Herbst die mit Abstand größte. Über solch eine Verbindung hätten die Nutzer und Nutzerinnen von Threads direkt zur Eröffnung Zugriff auf eine lebendige Community. Auf Mastodon werden die Pläne von Meta derweil mit Skepsis betrachtet. Die Sorge ist groß, dass Threads das Netzwerk dominieren könnte. Möglich ist, dass die neue Twitter-Alternative von Teilen der Community komplett blockiert wird.

9to5google hat die bereits bei Android aufgetauchte Anwendung von Threads analysiert und einige Hinweise auf die Funktionen erhalten. So kann man aus Threads niemanden auf Instagram folgen. Allerdings soll sich einstellen lassen, dass man den auf Instagram gefolgten Accounts auch automatisch auf Threads folgt – so sie denn wechseln. Nutzernamen auf Threads seien an die auf Instagram gebunden und können auch nur dort gewechselt werden. Auch das Profilfoto wird von dort übernommen und lässt sich nur dort wechseln. Außerdem ließe sich künftig einstellen, dass geteilte Inhalte nur in Threads erscheinen und nicht mit Followern aus dem Fediverse geteilt werden. Wie weit die Anbindung geht, steht dort aber nicht.

Laut The Verge hat sich Meta bereits die Kooperation von Prominenten wie Oprah Winfrey, dem Dalai Lama und DJ Slime gesichert, die wollen demnach auf Threads aktiv werden. Geplant sei eine App, die "sicher, einfach zu benutzen und zuverlässig" ist. Wer dort Inhalte verbreitet, soll einen stabilen Platz vorfinden, um das Publikum zu erreichen und zu vergrößern. Vor allem bei Mastodon wird immer wieder kritisiert, dass die Benutzung schwierig ist, die Aufteilung auf viele Server – die sogenannten Instanzen – und die dadurch entstehenden Reibungen sorgen vor allem bei Einsteigern für Schwierigkeiten. Auch wenn einige Apps diese deutlich verringern, könnte es nun die Eröffnung von Threads brauchen, um dem Fediverse einen weiteren großen Schub zu geben.

(mho)