Volkswagen peilt Elektroauto-Marktführerschaft in China an

Das Unternehmen habe als Mehrmarkenkonzern "wie kein Zweiter" das Zeug dazu, dem Elektroauto zum Durchbruch zu verhelfen, heißt es auf der Automesse in Peking, wo unter anderem der Elektro-Lavida Weltpremiere feierte.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Hatte sich der Entwicklungschef von Volkswagen, Ulrich Hackenberg, unlängst noch gegen eine beschleunigte Einführung von Elektroautos hierzulande ausgesprochen, weil die Preise für die benötigten Batterien zu hoch seien und man ein mögliches Technikversagen nicht mit der eigenen Marke verbinden wolle, sind neuerdings ganz andere Töne aus Wolfsburg zu hören: Auf der Automesse in Peking kündigte der Konzern an, Marktführer in China auf dem Gebiet der Elektrofahrzeuge werden zu wollen. China sei der weltweit wichtigste Markt für den Konzern, sagte VW-Chef Martin Winterkorn, ein Erfolg der Elektromobilität dort sei ausschlaggebend für die globale Umsetzung der eigenen Elektromobilitäts-Strategie.

Der auf dem Golf basierende E-Lavida ist für den chinesischen Markt konzipiert.

(Bild: VW-Werksfoto)

VW zeigt in Peking unter anderem die Weltpremiere des Elektro-Lavida. Das Modell Lavida wird speziell für den chinesischen Markt gefertigt. Auf der Expo in Shanghai werde dann der E-Golf vorgestellt, hieß es. VW wolle auch eine Flotte von Testfahrzeugen durch China schicken. Erst am Donnerstag hatte Winterkorn für China Investitionen von 4,4 Milliarden Euro in neue Fahrzeuge und Produktionskapazitäten angekündigt. Kritiker hatten dem Unternehmen in der Vergangenheit vorgeworfen, das Thema Elektroautos lange vernachlässigt zu haben. Jetzt will der Konzern als Mehrmarkenkonzern "wie kein Zweiter" das Zeug dazu haben, dem Elektroauto zum Durchbruch zu verhelfen. 2013 soll dabei das "Schlüsseljahr" für Elektroautos werden.

In Hannover präsentierte VW das "Milano Taxi" mit 45-kWh-Batterie.

Auf der Hannover Messe zeigten die Wolfsburger mit dem "Milano Taxi" zudem die Studie eines Elektroautos, das mit seiner 45-kWh-Batterie 300 Kilometer weit kommen soll – und nach derzeitigem Ermessen kaum bezahlbar sein dürfte, werden für eine Kilowattstunde Batteriekapazität doch momentan noch rund 1000 Euro veranschlagt, wenn man lithiumbasierte Batterietechnik einsetzt. Als grobe Faustregel taugt auch die Annahme, dass sich jede Kilowattstunde in fast 10 Kilogramm Batteriegewicht äußert – bei einem Gesamtgewicht des "Milano Taxi" von 1500 Kilogramm würden die Battery-Packs also fast ein Drittel ausmachen. Den mit VW zusammenarbeitenden japanischen Akku-Spezialisten Toshiba und Sanyo sowie der chinesischen BYD, immerhin weltweit größter Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien, bleibt also noch einiges an Optimierungspotenzial. (pmz)