Montag: Starship erfolgreich eingefangen, Cyberangriffe mit Hilfe von ChatGPT
SpaceX-Erfolg beim ersten Versuch + Malware-Entwicklung mit KI + Nutzungsrecht statt Spielekauf + Umbau des Internet Archive + Huawei-Sanktionen kontraproduktiv
(Bild: SpaceX)
Das "Starship" von Elon Musk hat am Sonntag einen Testflug erfolgreich abgeschlossen. Nach einer Stunde landete es erstmals wieder in seiner Abschussrampe. Dabei hat diese die untere Raketenstufe mit zwei Armen praktisch eingefangen, schon beim ersten Versuch dieser Art von Landung überhaupt. Derweil hat OpenAI in einem offiziellen Bericht bestätigt, dass ChatGPT in mehreren Fällen nachweislich zur Entwicklung von Malware eingesetzt wurde. Staatlich unterstützte Hackergruppen würden die KI nutzen, um etwa Schwachstellen in industriellen Steuerungssystemen zu finden und Phishing-Malware zu entwickeln. Um Unterhaltung geht es bei einem kalifornischen Gesetz, das Anbieter von digital vertriebener Software und Musik dazu zwingt, anzugeben, ob Eigentum oder ein Nutzungsrecht verkauft wird. Deshalb verweist die Spieleplattform Steam jetzt darauf, dass der Besteller ein Spiel nicht kauft, sondern lediglich eine Lizenz zur Nutzung erwirbt – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Jubel am Sonntag in der Zentrale des SpaceX-Weltraumbahnhofs: Erstmals ist dem Gründer Elon Musk und seinen Mitarbeitern gelungen, das "Starship" wieder in dessen Abschussrampe zu landen. Live-Bilder zeigten, wie die Raketenstufe des größten jemals gebauten Raketensystems der Raumfahrtgeschichte wieder im texanischen Brownsville bei SpaceX landete. Ziel war es, die untere Raketenstufe wieder direkt am Startturm mithilfe des sogenannten "Chopstick-Verfahrens" zu landen, was auch gelang. Bei diesem "Essstäbchen-Verfahren" nehmen zwei Auffangarme die Rakete dabei wie Essstäbchen auf. Die obere Stufe des "Starships" stürzte kontrolliert in den Indischen Ozean: Elon Musks "Starship" landet erfolgreich wieder auf der Abschussrampe.
OpenAI hat sich ausführlich dazu geäußert, wie Cyberkriminelle das ChatGPT-Modell zur Entwicklung von Malware und zur Vorbereitung von Cyberangriffen genutzt haben. Das KI-Unternehmen veröffentlichte einen Bericht, in dem es über 20 Fälle aus 2024 dokumentierte, bei denen Cyberkriminelle ChatGPT für Cyberangriffe oder zur Malware-Entwicklung verwendeten. Demanch setzen staatlich geförderte Hackergruppen aus Ländern wie China und dem Iran die Fähigkeiten von ChatGPT ein, um vorhandene Malware zu verbessern und neue Schadsoftware zu entwickeln. Zudem würde ChatGPT genutzt, um neuen Malware-Code zu debuggen, Inhalte für Phishing-Kampagnen zu generieren und Desinformation in sozialen Medien zu verbreiten: OpenAI bestätigt Nutzung von ChatGPT zur Malware-Entwicklung.
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Seit Kurzem erscheint im Online-Shop der Spieleplattform Steam ein Hinweis im Warenkorb, dass beim Kauf eines digitalen Produkts, also von Software, lediglich eine Lizenz erworben wird und kein Eigentum. Vermutlich reagiert die Plattform damit auf das kürzlich im US-Bundesstaat Kalifornien in Kraft getretene Verbraucherschutzgesetz AB 2426. Dieses verbietet Anbietern von digitalen Waren (Software, Spiele, eBooks, Musiktitel, etc.) von "kaufen" zu sprechen ("buy", "purchase", etc.), wenn die potenziellen Käufer nicht klar auf die Bedingungen und Nutzungseinschränkungen durch die Lizenz hingewiesen werden. So könnte der Verkäufer einseitig den Zugang zu den erworbenen Waren widerrufen, wenn er nicht mehr die Rechte daran besitzt: Gekaufte Spiele gehören einem nich, stellt Steam-Hinweis klar.
Nach einem Angriff auf das Gedächtnis des Internets bleibt Internet Archive vorerst offline. Das ist eine bewusste Entscheidung und kein Hinweis auf eine durch die Attacke hervorgerufene Fehlfunktion. Das geht aus Postings des Gründers der Plattform, Brewster Kahle, auf Social-Media-Diensten hervor. So schreibt er, die Dienste seien offline, um "untersucht und gestärkt" zu werden. Die archivierten Daten seien dabei sicher. Dieser Hinweis ist besonders wichtig, weil bei dem digitalen Einbruch in die Systeme von archive.org auch rund 30 Millionen gehashte Passwörter von Benutzerkonten erbeutet wurden. Es war nicht auszuschließen, dass auch Inhalte des Archivs geändert worden sein könnten: Internet Archive bleibt vorerst offline.
Huawei hat gerade sein neues Top-Smartphone angekündigt: Das Mate XT kostet immerhin 20.000 Yuan, umgerechnet 2500 Euro. Das Mate XT setzt mit seinem dreifach faltbaren Bildschirm, der es vom Smartphone in ein Tablet verwandelt, neue Maßstäbe und ist in China ein Riesenerfolg, der Hersteller spricht von rund sieben Millionen Bestellungen. Kurz: Das Mate XT ist eine klare Ansage. Wie konnte Huawei so in die Produktoffensive gehen, gehörte es doch zu den ersten Opfern US-amerikanischer Sanktionspolitik? Ist der Versuch fehlgeschlagen, Huawei von westlichen Märkten und westlicher Technologie abzuschneiden? Darum geht es bei Missing Link: Huawei-Sanktionen – Der Schuss geht nach hinten los.
Huawei Mate XT Hands-on (15 Bilder)

Huawei Mate XT Hands-on
heise online/sht
)Auch noch wichtig:
- Längst gehören Leuchtdioden in allen Farben des sichtbaren Spektrums zum Alltag. Der Weg dorthin verhalf drei japanischen Forschern zum Nobelpreis für das blaue Wunder: 30 Jahre blaue LED.
- Wer sein System nach dem Windows-11-24H2-Update bereinigen möchte, findet einen Datenberg von acht GByte vor, der sich nicht löschen lässt: Große Datenmenge im Update-Cache von Windows 11 24H2 nicht löschbar.
- In den USA häufen sich Fälle, in denen gehackte Saugroboter offenbar fremdgesteuert Beleidigungen zurufen und Bilder über die interne Kamera übertragen: Nach Cyberattacke erlauben Ecovacs-Saugroboter Kamerazugriff und mehr.
- Die Zeit drängt: Nächstes Jahr endet der Support für Windows 10. Doch das Upgrade auf Nummer 11 hat einige Hürden. Wir sprechen darüber, wie man sie umschifft nach dem Support-Ende von Windows 10: Ohne Stress und hohe Kosten auf Windows 11 ...
- Ein Forschungsteam der Hochschule Coburg hat in Kooperation mit AMD eine GPU-Technologie entwickelt, die komplexe virtuelle Szenen in Millisekunden erzeugt: Neue GPU-Technologie erzeugt dynamische 3D-Welten.
- Um die Linux-Dokumentation sieht es schlecht aus. Doch könnte sich das mit der Post-Torvalds-Ära ändern – zumindest, wenn das Problem endlich erkannt wird: Kein Geld für Dokumentation von Linux.
- Für die unbemannte X-37B-Raumsonde steht ein besonderes Flugmanöver an, berichtet die US Space Force. Dass sie solche Details bekannt gibt, ist ungewöhnlich: X-37B vor neuartigem "Aerobraking"-Flugmanöver.
- In den kommenden Tagen gibt es die Chance, am Himmel ĂĽber Deutschland einen Kometen zu sehen. Aber nicht ĂĽberall spielt das Wetter mit: Meteorologen geben Kometen-Suchern im SĂĽdwesten gute Chancen.
- Die R5 II hat vereinzelt ein sehr auffälliges Problem mit dem Autofokus und Adobes Foto-Tools gibt es de facto nur noch als Abo. Das sind die Fotonews der Woche 41/2024: Adobes Abo-Trick und Canons AF-Problem.
- Die Koalition hat sich auf Nachbesserungen am Regierungsentwurf fĂĽr ein Sicherheitspaket geeinigt. Dabei geht es vorrangig um klarere Vorgaben: Ampel ist beim Sicherheitspaket fĂĽr biometrische Ăśberwachung und Big-Data-Analysen.
(fds)