40 Jahre Yamaha SR 500

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Dabei hatte es Yamaha den Fahrern eigentlich sehr einfach gemacht und ihnen sogar einen Dekompressionshebel sowie ein Schauglas am Zylinderkopf spendiert. Wer die korrekte Prozedur einhielt, wurde mit raschen Starterfolg selbst bei kaltem Motor belohnt: Choke ziehen, Kickstarter treten bis ein Widerstand fühlbar und somit der Kolben am oberen Totpunkt angelangt war (unsichere Naturen konnten das im kleinen Schauglas am Zylinderkopf kontrollieren), Dekohebel ziehen, den Kolben per Kickstarter mit Gefühl über den OT drücken und dann mit Schwung zutreten. Bei erfahrenen SR 500-Piloten lief der Einzylinder auf den ersten Tritt. Erzählungen, dass der zurückschlagende Kickstarter dem Fahrer vom Motorrad katapultiert hätte, gehören ins Märchenreich.

Handlichkeit statt Power

Es waren mit Sicherheit nie die Fahrleistungen, die die Faszination der SR 500 ausmachten. Mit 27 PS quälte sich der Single auf echte 135 km/h Topspeed, selbst die offene 33-PS-Version schaffte nur knapp über 140 km/h, aber darauf kam es bei der SR 500 nie an. Der Spaß lag im früh anliegendem Drehmoment und in der spielerischen Handlichkeit, die Ausfahrten auf kurvigen Landstraßen zum Vergnügen machten. Mit einem Leergewicht von 171 Kilogramm bei vollem Tank hatte die SR 500 auch nicht viel Masse zu beschleunigen. Der Motor erwies sich als langlebig, regelmäßige Wartungsarbeiten vorausgesetzt. Allerdings musste man spätestens nach 40.000 Kilometern mit einem Tausch des Kolbens rechnen, bei den ersten Baujahren sogar noch deutlich früher.

Stetige Detailverbesserung

Die SR 500 wurde im Laufe ihrer Bauzeit immer wieder im Detail verbessert. 1984 löste das Modell mit dem internen Code 48T die 2J4 ab. Vor allem die Standfestigkeit des Motors wurde verbessert. Leichtere Kolben und eine Nockenwelle mit 0,5 Millimeter mehr Hub optimierten die Leistungsentfaltung. Im Jahr 1987 kam ein 14 statt 12 Liter großer Tank zum Einsatz, ab 1989 erhielt die SR 500 einen Mikuni-BST34-Vergaser. 1991 machten dann strengere Abgas- und Geräuschvorschriften eine Drosselung des Motors auf 23 PS notwendig. Ab 1992 gab es die SR 500 nur noch mit Trommelbremse am Vorderrad. Ein kleineres 18-Zoll-Rad (davor 19 Zoll) sollte die Handlichkeit der SR 500 steigern und der Durchmesser des Scheinwerfers schrumpfte ebenso wie die Breite des Lenkers. Eine wirklich sehr umfangreiche Zusammenstellung von Informationen gibt es auf der Webseite von Andreas Ganzera.