50 Jahre Fiat Dino: Der Ferrari von Enzos Gnaden

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1966 wurde es kritisch. Kein Problem war für Ferrari, dass in der Formel 2 eine 1,6-Liter-Klasse eingeführt wurde. Für dieses Hubraum-Segment wurde Alfredos Sechszylinder schließlich entwickelt. Ein großes Problem aber war, dass zur Homologation 500 Motoren gebaut werden mussten. Eine Menge, die für Ferrari nicht zu schaffen war. Schließlich war die Edelschmiede auf Einzelstücke für den Rennsport und Kleinserien für betuchte Kunden spezialisiert. Also fragte Ferrari bei Fiat an, ob sie den Homologationsjob nicht übernehmen könnten. Schon damals, also noch bevor Fiat 1969 die Hälfte des Unternehmens übernahm, gab es ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den Firmen. Und so konnte Fiat gar nicht anders als zuzustimmen.

Zwar war die Marke zu diesem Zeitpunkt breit aufgestellt und verstand es auch, sportliche und besser verdienende Kunden anzusprechen (2300 S Coupé, 1600 Spider später auch der 130), dieser hochdekorierte Sechszylinder mit Formel-1-Historie aber war die Chance, das Image der Marke auf eine völlig neue Ebene zu heben. Noch bevor Ferrari Kontakt aufgenommen hatte gab es im Konzern ohnehin schon Überlegungen einen entsprechenden Wagen zu entwickeln. Einerseits, um die Produktpalette weiter zu spreizen, andererseits um Giovanni Agnelli, dem Enkel des Fiat-Gründers und neuem Firmenlenker, ein Einstiegsgeschenk zu präsentieren.

Fiats repräsentative Upperclass

Doch um einen glaubwürdigen, repräsentativen Sportwagen mit Fiat-Logo auf die Straße zu bringen, musste alles stimmen. Für den Genfer Automobilsalon im Frühjahr 1966 durfte Pininfarina die Spider-Variante gestalten. Dank geschwungener Linien trifft Noblesse auf Sportlichkeit. Giorgetto Giugiaro entwarf im Namen von Bertone eine eher schlichte Coupé-Karosserie. Weil deren Radstand im Vergleich zur offenen Version um 27 Zentimeter länger war, konnten hinten sogar zwei Personen sitzen – wenn die das wünschten. Spoiler: das wollte niemand. Im Spider diente dieser Platz als Gepäckablage.