Der letzte aufrechte Brite

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Einen Entwicklungssprung machte der Land Rover 1983 mit der Serie IV, als die Blattfedern durch Schraubenfedern ersetzt wurden und neue Dieselmotoren zum Einsatz kamen. Die Modelle wurden 90 (Ninety) und 110 (One Ten) getauft, was dem Radstand in Zoll entspricht. Sie kamen in den vier Versionen Station Wagon (geschlossenes Chassis), Hard Top, Plane und Pickup. Außerdem gesellte sich noch der 130 Crew Cab hinzu, der hinter der Einzel- oder Doppelkabine eine offene Ladefläche mit Plane besaß.

1989 bekam er mit dem Discovery ein weiteres Modell zur Seite gestellt und Rover entschied sich, dem Land Rover fortan den Zusatznamen „Defender“ zu verleihen.

Dann kam es für die Briten bitter: 1994 übernahm BMW die Austin Rover-Gruppe und damit auch den Defender. Der englische Nationalstolz war etwas angekratzt, aber immerhin gab es einen von Rover selbst entwickelten neuen Fünfzylinder-Dieselmotor mit Pumpe-Düse-System und 122 PS sowie 300 Nm. Dazu kam sogar ein 3,9-Liter-V8 mit 173 PS, der sich aber aufgrund seines großen Benzin-Durstes nicht so gut wie die Diesel-Variante verkaufte.

Wechselnde Besitzer

Dann wurde Land Rover zum Wanderpokal. Im Jahr 2000 übernahm Ford die britische Marke und der Defender bekam eine leichte Überarbeitung. 2007 hielt ein 2,4-Liter-Turbodiesel mit Direkteinspritzung von Ford Einzug in den Motorraum. Um ihn unterzubringen, wuchs die Motorhaube in der Höhe.

2008 verkauften die Amerikaner die Marken Land Rover und Jaguar an den indischen Tata-Konzern. Entgegen den britischen Befürchtungen blühten die beiden Marken unter der neuen Führung auf und legten in den Absatzzahlen seitdem kräftig zu. Ab 2012 gab es für den Defender einen neuen und vor allem saubereren Vierzylinder-Diesel mit 2,2 Liter Hubraum von Ford, der es weiterhin auf 122 PS brachte und die Euro-5-Norm erfüllte. Viel wichtiger für die Fahrer war aber das Drehmoment von 360 Nm schon bei 2000/min. Vor allem fiel auf, dass die letzte Landy-Evolutionsstufe nun deutlich leiser war. Selbst bei Tempo 120 auf der Autobahn konnte man sich mit seinem Beifahrer unterhalten, ohne sich anbrüllen zu müssen. Zum ersten Mal hob Land Rover die elektronische geregelte Höchstgeschwindigkeit von 128 km/h auf und erlaubte nun 145 km/h. Für Landy-Fahrer ist das kurz vor der Lichtgeschwindigkeit.